Süddeutsche Zeitung

Münchner Buchmacher:Verlage im Rathaus

Was im Internet besonders emotionale Zustimmung auslöst: Buchhändler, die wütende Briefe an Onlinehändler schreiben; die Fotos in ihrem Laden verbieten, damit die Leute nicht anschließend bei eben diesen Onlinehändlern bestellen. Was im Internet besonders gern gekauft wird: Bücher. Muss man wohl aushalten, dieses Paradox. Wer aber etwas für die Zukunft des Buchs tun will, noch dazu für Bücher aus kleinen Verlagen, der sollte im Rathaus vorbeischauen. Nicht beim Oberbürgermeister oder Stadtrat (die wohl kaum eine städtische Verordnung fürs Lesen herausgeben können), aber im Pop-up-Store der "Münchner Buchmacher". Der ist bis Ende März in der Dienerstraße zu finden. Die "Buchmacher" sind ein Zusammenschluss unabhängiger Verlage mit unterschiedlichen Themen und Zielgruppen. Für sie alle ist es bislang nicht einfach, im Buchhandel sichtbar zu sein - daher griffen die Verleger zu, als das Kompetenzteam für Kultur- und Kreativwirtschaft den Laden anbot. Inzwischen finden dort Lesungen statt, auch einen Nähworkshop für Kinder gab es schon. Man kann übrigens auch ohne missionarische Rettungsgedanken hingehen. Einfach nur, weil man gern über Buchdeckel streicht. Oder liest.

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Quelle:
SZ vom 30.01.2019 / ebri
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