Münchner Brauchtum:Brauerbub Dieter schlägt zurück

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Oberbürgermeister Reiter spricht Lehrlinge der Münchner Brauereien frei

Der Ruf Münchens in der Welt hängt nicht ganz unwesentlich mit dem Ruf der Biere aus den Brauereien der Stadt zusammen. Und weil es dabei nicht nur um das Image, sondern auch um den wirtschaftlichen Erfolg Münchens geht, ist die Beziehung zwischen Stadt und Brauereien schon immer ein besonders enge. Kein Wunder also, dass die traditionelle Freisprechung von Lehrlingen nicht nur ein Ritual, sondern fast schon ein hoch offizieller Akt ist: Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) übernahm am Samstag auf dem Odeonsplatz die Ehrung der 22 jungen Männer und vier jungen Frauen, die sich zu Brauer- und Brauerinnen haben ausbilden lassen.

Anlass war der Münchner Brauertag, der diesmal vor rund 800 Gästen und mit 4000 Litern Freibier gefeiert wurde. Wobei der Verein der Münchner Brauereien schon ganz besonders betont, dass es sich um mehr als eine Werbe- und Trinkaktion handle: In der Erneuerung des "Preueides" als zentralem Bestandteil der Zeremonie drücke sich ein "klares Bekenntnis zum Münchner Reinheitsgebot von 1487" aus, das auch Grundlage des Erfolgs der Brauereien sei. OB Reiter sprach die Brauerei-Lehrlinge ganz traditionell frei: Er schlug sie mit einer Ferula auf die Schultern. Für viele Zünfte war diese Holzstange ein Erkennungszeichen. Mit diesen hölzernen Zierleisten mit dem Emblem des Brauers waren die Lehrlinge unterwegs, wenn sie für ihren Zunftmeister Gäste einladen sollten.

Den Ritterschlag der Brauer bekamen am Samstag allerdings auch Dieter Reiter und Andreas Steinfatt, Chef der Paulaner-Brauerei, auch selbst durch Ludwig Narziß, dem ehemaligen Leiter der Lehr- und Versuchsbrauerei Weihenstephan, verabreicht. Reiter und Steinfatt hatten im vergangenen Jahr gemeinsamen einen Braukurs erfolgreich absolviert. Nach der Zeremonie mussten sich alle Lehrlinge im "Preueid" dem Münchner Reinheitsgebot von 1487 verpflichten. Bei der anschließenden Feier im Hofbräuhaus zeichnete der Verein Münchener Brauereien gemeinsam mit der städtischen Berufsschule für Brauer und Mälzer die drei besten Nachwuchsbrauer des Jahres 2015 aus: Michael Buchner und Maximilian Kollmannsberger (Paulaner) und Johann Griebl (Augustiner).

© SZ vom 06.06.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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