Vorschau:Gute Freunde stehen zusammen

Sieben Uraufführungen im Programm der Münchner Musiktheater-Biennale 2022.

Von Egbert Tholl, München

Zu Beginn der Pressekonferenz, bei welcher das Programm der Münchner Biennale, dem Festival für zeitgenössisches Musiktheater vorgestellt wird, sagt Bürgermeisterin Katrin Habenschaden: "Mein Grundoptimismus wird nicht wanken." Dieser bezieht sich darauf, dass die Biennale - das "experimentelle Reallabor" (Habenschaden) - tatsächlich stattfinden wird, mit sieben Uraufführungen, live vor Publikum, von 7. bis 19. Mai 2022. Die Ausgabe 2020 musste wegen Corona in ein "dynamisches" und dezentrales Festival umgewandelt werden, manches gab es nur digital. Vom Programm 2020 muss auch noch etwas nachgeholt werden, im Januar in Berlin und dann im März in München soll "Once to be realised" gezeigt werden, ein Gemeinschaftswerk von sechs Komponistinnen und Komponisten nach den Ideen von Jani Christous.

Daniel Ott und Manos Tsangaris, die beiden Biennale-Leiter, stellen sieben Uraufführungen vor, Frauen sind paritätisch vertreten. Zwei sind anwesend, die Schwedin Malin Bång, die ein Libretto von Pat To Yan aus Hongkong vertonen wird, das am Beispiel zweier sich entfremdender Freunde unterschiedliche Verhaltensweisen und Haltungen in einem totalitären System untersucht. Die andere ist Lucia Kilger, die zusammen mit Nicolas Berge im Schwere Reiter eine Art interaktiven Club installieren wird, dessen Bezug zum Musiktheater auch den hartgesottenen Tsangaris ins Grübeln bringt. Aber der Titel passt: "Good Friends Club" - das Motto der Biennale 2022 lautet "Good Friends". Von Øyvind Torvund werden wilde Pläne für eine Zukunft der Oper kommen, Bernhard Gander steuert "Lieder von Vertreibung und Nimmerwiedersehen" bei, es gibt einen Campus und einen Salon. Hoffentlich.

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