Münchner Band beim CL-Finale:Rebellentum am Wembley-Stadion

Jugendseite

Die Flüge nach London sind gebucht: Die Band Exclusive spielt beim CL-Finale.

(Foto: Jonas Funk)

Jung, laut, tanzbar: Die Münchner Band "Exclusive" wird beim Finale der Champions League in London auftreten. Was die fünf Jungs zu bieten haben? Verzerrte Rock-Gitarren, drückende Synthesizer - und jugendliches Rebellentum, das zeigen sie schon bei der Stückauswahl.

Von Rita Argauer

Als die Münchner Band Exclusive am vergangen Freitag beim Fest des Stadtmagazins In München in der Muffathalle auftrat, bestätigte sich das Gerücht, dass kommenden Samstag ein weiteres Konzert der Band ansteht: in London, auf dem Gelände vor dem Wembley-Stadion, beim Public Viewing des Champions-League-Finales.

"Letzte Woche gab es eine allgemeine Anfrage von der Uefa an den Münchner Musikmanager Marc Liebscher", erzählt Amadeus Gregor Böhm, der Labelchef von Exclusive. Man suche für die Party und das große Public Viewing in London eine deutschsprachige Band aus München oder Dortmund. Die Musik sollte tanzbar und jugendlich sein.

Exclusive gerieten dann schnell ins Blickfeld. Auf ihrem aktuellen Album "Nachtmensch", das im August vergangenen Jahres erschienen ist, verbinden sie Mainstream-Pop mit jugendlichem Rebellentum; ihre verzerrten Rock-Gitarren mischen sich mit drückenden Synthesizern zu einem mitreißenden und tanzbaren Konglomerat.

Und an Selbstbewusstsein und Ehrgeiz mangelt es den fünf Jungs, die gerade mal zwischen 18 und 20 Jahre alt sind, ohnehin nicht. Aufgewachsen sind sie in Trudering und haben als Teenies ihre Band gegründet. Damals spielten sie Indierock, der so nah an den britischen Vorbildern war, dass sie in der Münchner Szene nicht recht ernst genommen wurden.

Trotzdem verkündeten sie, dass sie kein geringeres Ziel hätten, als auf den ganz großen Stadionbühnen dieser Welt zu spielen. Nach dem Abitur im vergangenen Jahr erklärten sie dann, dass die Zeit gekommen sei, die Musik zum Beruf zu machen.

Von der Nachricht, dass sie in London spielen sollen, waren die Musiker aber doch überrascht. Vergangene Woche hätten sie noch überlegt, in welcher Kneipe sie das Finale anschauen wollten, erzählt Sänger Fabian Böttler, jetzt seien die Flüge nach London gebucht. "Bisher wissen wir weder, um wie viel Uhr genau wir spielen, noch welche anderen Bands auftreten werden", sagt Böttler. Auf jeden Fall sei es ihr bisher größtes Konzert.

Angst vor den Reaktionen der Fußballfans hätten sie nicht, aufgeregt seien sie trotzdem: "Es wird auch spannend, wie die unsere deutschen Texte finden", sagt Gitarrist Johannes Wimmer. Sie werden wohl das gleiche Programm spielen wie bei einem normalen Konzert. "Vielleicht wird es aber eine besondere Cover-Version geben", verrät Böttler - auf gar keinen Fall jedoch eine Fußball-Hymne.

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