Süddeutsche Zeitung

Münchens Macher im Sozialen:Wer die Stadt lebenswert macht

Arm in einer reichen Stadt? Diese Menschen helfen dabei, dass sich Bedürftige in München nicht alleine fühlen müssen.

Für den Fall, dass sie selbst pflegebedürftig wird, hat die frühere Sozialbürgermeisterin Gertraud Burkert ihren Kindern eine Liste mit Heimen gegeben.

Hildegard Denninger, 65, führt seit 1994 "Biss", Münchens erfolgreiche Zeitschrift von Obdachlosen. Von Anfang an wollte sie damit auch echte Jobs für die Obdachlosen schaffen. Deshalb formte sie "Biss" nach und nach zu einem echten Sozialunternehmen.

Johanna Hofmeir, 48, gründete 1993 Lichtblick Hasenbergl. Mittlerweile werden dort täglich 90 Kinder und Jugendliche zwischen drei und 17 Jahren versorgt, betreut und gefördert. Dabei geht es der Sozialpädagogin um ein ganzheitliches Programm von der gesunden Ernährung bis zum Sozialtraining.

Agnes Lochbrunner, 72, zeigt beispielhaft, wie Münchner Eigeninitiativen funktionieren können. Vor 31 Jahren startete sie die "Nachbarschaftshilfe in der Au". Daraus ist ein Sozialverein geworden, der von Seniorenbegleitung bis zur Kinderbetreuung fast alles anbietet.

Ulrike Mascher, 75, ist seit 2008 Vorsitzende des mächtigen VdK und weiß diese Macht auch geschickt für die Interessen ihrer Mitglieder einzusetzen. Bevor sie für die SPD zwölf Jahre im Bundestag war, half sie beim Aufbau vieler Sozialprojekte und Eigeninitiativen.

Claus Fussek, 60, prangert seit Jahren Missständen in Pflegeheimen an. Damit geht er zwar vielen auf die Nerven, erreicht aber für Patienten auch viel. Und er weiß, wovon er spricht: Seit 1978 arbeitet er in der Vereinigung Integrationsförderung, berät und hilft selbst bei allen Fragen der stationären und ambulanten Pflege.

Viktor Münster leitet den Katholischen Männerfürsorgeverein, der die Hauptarbeit bei der Hilfe für Münchens Obdachlose leistet. Mit rund 600 Mitarbeitern ist der Verein Beispiel für das klassisch kirchlich geprägte Sozialwerk.

Sabine Ruchlinski (links) ist mit Monika Eberl eine der Initiatorinnen von Kulturraum München. Seit 2011 vermittelt der Verein, den Ruchlinski jetzt leitet, nicht verkaufte Tickets für Kulturveranstaltungen an Gäste mit niedrigem Einkommen und ermöglicht dadurch die Teilnahme am kulturellen Leben Münchens.

Jürgen Salzhuber, 66, Vorsitzender der Münchner Arbeiterwohlfahrt, hat fast 30 Jahre lang die Organisation, als Geschäftsführer geleitet - oft trickreich, manchmal umstritten. Aber aus dem verschuldeten Sozialverband wurde so wieder eine der wichtigsten Münchner Hilfsorganisationen.

Michael Stenger, 54, ist Initiator der "Schlau-Schule". Seit 2000 kümmert sich die Schule um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, unterrichtet sie, weist ihnen den Weg durch den Behördendschungel und ermöglicht ihnen so volle gesellschaftliche Teilhabe.

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