Münchens junge Kreative:Schönheiten aus der Eierschale

Münchens junge Kreative: undefined
(Foto: Robert Haas)

Wo arbeiten Münchens junge kreative Köpfe? Wir haben sie an ihren Arbeitsplätzen besucht und ihnen über die Schulter geschaut. Heute: Amelie Satzger.

Von Luca Lang

Es sind Bilder, die einen ein bisschen an die Surrealisten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts denken lassen. Es sind vor allem Selbstporträts, die die Fotografin Amelie Satzger, 27, an ihrem Rechner bearbeitet und ihnen so ein wenig Traum, ein wenig Surreales hinzufügt. Ihre Arbeiten und deren Entstehungsprozess zeigt sie auf Social Media. Das sei ihre Ausstellung, sagt sie.

Münchens junge Kreative: undefined
(Foto: Robert Haas)

Ihren Tag beginnt Amelie mit einem Eintrag in ihrem "Morning Journal", wie sie es nennt. So plant sie auch ihre Projekte, die sie dann auf Instagram präsentiert - auch wenn Social Media während ihres Fotodesign-Studiums verpönt gewesen sei. "Instagram war die Plattform, auf der ich zum ersten Mal meine Sachen gezeigt habe."

Münchens junge Kreative: undefined
(Foto: Robert Haas)

"Früher habe ich nur draußen fotografiert", durch Corona habe sie aber ihren Arbeitsplatz in ein Atelier in ihrer Wohnung verlegt. Aktuell plant Amelie, auf Reisen zu gehen: "Das wird jetzt spannend, wie ich das mit den Selbstporträts auf Reisen hinbekomme." Es gibt kein Zurück, die Wohnung ist schon gekündigt.

Münchens junge Kreative: undefined
(Foto: Robert Haas)

Ihr Markenzeichen - die Selbstporträts - hat seinen Ursprung in der Zeit nach dem Abi. Eine Zeit, die für Amelie "schwierig war", sagt sie. "Es sind viele Freundschaften zerbrochen, viel war im Umschwung - man wusste nicht wirklich, wo man hin soll im Leben. Mit den Selbstporträts habe ich dann angefangen, um alles zu verarbeiten."

Münchens junge Kreative: undefined
(Foto: Robert Haas)

Für ihre Bilder nutzt Amelie oft Gegenstände, die andere wegschmeißen würden. Sie lässt sich von fast allem inspirieren: "Ich bin eine sehr visuelle Person. Ich kann mir sehr schnell Bilder vorstellen im Kopf zu irgendwelchen Geschichten." An ihrem Computer finden die Bilder aus ihrem Kopf dann den Weg in die Realität. Hintergründe verschmelzen mit ihr, oder ihr Körper besteht plötzlich aus zerbrochenen Eierschalen.

Münchens junge Kreative: undefined
(Foto: Robert Haas)

Ihren fast 30 000 Followern auf Instagram zeigt sie, wie ihre Arbeiten entstanden sind. Ein Foto ist von einem Song der Band "Oh Land" inspiriert. In dem Lied heißt es: "I will love you better when I'm blind. Cause you will always be a beauty living in my mind." Übersetzt: "Ich werde dich besser lieben, wenn ich blind bin. Denn du wirst immer eine Schönheit sein, die in meinen Gedanken lebt."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: