Graue Gebäude, graues Wetter, graue Anzüge: Die Großstadt kann eintönig sein. Wenn es nach Marisa Dathe geht, wird München kunterbunt. Mit Nay Design stellt sie allerlei gehäkelte Gute-Laune-Macher her – nebenberuflich. Vor allem ihre bunten Taschen sieht man schon an den Schultern vieler modebewusster Münchnerinnen und Münchner.

Hauptberuflich arbeitet Marisa in einer Marketingagentur. „Ich bin jemand, der ständig neue Sachen ausprobieren möchte. Und ich bin ein praktischer Mensch. Wenn ich etwas mache oder herstelle, will ich es danach auch benutzen oder tragen können.“ Zu Weihnachten bekam sie Häkelnadeln und Garn geschenkt und verbrachte dann zwei Wochen wegen einer Covid-Erkrankung zu Hause. Ihr Gedanke: „jetzt oder nie.“

Nachdem die ersten Freundinnen selbstgehäkelte Taschen an Marisa sahen, fragten sie immer mehr Menschen nach ihren bunten Designs. „Am meisten Spaß macht es mir, anderen eine Freude zu machen und einen Nerv zu treffen“, sagt Marisa. Interessierte melden sich bei ihr mit ihren Lieblingsfarben und Wünschen für ihre Traumtasche – oder sie überlassen ihr die Entscheidung: „je bunter, desto besser.“

Marisa lässt sich bei ihren Designs von allem und jedem inspirieren: Manchmal sind es Straßenschilder, manchmal Graffiti. Mal sieht sie eine nicht-gehäkelte Tasche und denkt: Das bekomme ich auch hin. Verschiedene Farben und Kombinationen auszutesten, das macht ihr großen Spaß.

Häkeln, das ist auch ein Ausgleich zur Büroarbeit. Auch deshalb hat Marisa gemeinsam mit einer Kollegin und Häkel-Freundin „Project C“ ins Leben gerufen. Die Workshop-Reihe findet jeden zweiten Monat statt, es wird gemeinsam gehäkelt und es werden auch immer wieder externe Hosts eingeladen. „Auch Leute, die schon häkeln können, kommen sehr gerne für den Austausch. Es macht viel Spaß.“

Mittlerweile verkauft Marisa viele Taschen, aber auch Bag Charms, Mützen und Scrunchies über Instagram. Doch auch Pop-ups und Boutiquen kamen schon auf sie zu, weil sie ihre Produkte verkaufen möchten. Sind ihre bunten Taschen eine Abwechslung zum eher klassischen Münchner Stil? „Die Menschen, die meine Taschen kaufen, mögen Farbe. Und so ein Blazer zur Häkeltasche passt eben auch.“