Münchens junge Kreative:Der verwundbare Mensch

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(Foto: Robert Haas)

Wo arbeiten Münchens junge kreative Köpfe? Wir haben sie an ihren Arbeitsplätzen besucht und ihnen über die Schulter geschaut. Heute: Karim Mourad.

Von Valentina Spangler

Karim Mourad, 26, wuchs in Venezuela auf. Mit 17 Jahren zog er mit seiner Familie nach Deutschland. "Bereits als Kind war ich sehr engagiert, kreativ zu gestalten, nicht nur in der bildnerischen Kunst, auch im Tanzen und Performances", sagt Karim. Er studierte Kunstgeschichte und Philosophie in München. Momentan arbeitet er freiberuflich als Künstler.

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(Foto: Robert Haas)

Seine jüngste Ausstellung handelte vom Körper und Wunden. Karim will damit zeigen, dass der Mensch verwundbar ist. Für seine Collagen verwendete er Papier, rotes Plastik und Draht - "Mixed-Media", wie er es bezeichnet. Er möchte damit darstellen, dass der Körper aus unterschiedlichen Materialien besteht. Er sagt: "Ich wollte dem Betrachter zeigen, dass man zerbrechlich ist, sich der Körper jedoch regeneriert."

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(Foto: Robert Haas)

Karim modellierte einen Torso aus rotem Plastik. Dabei war es ihm wichtig, das Körperliche, Zärtliche im Hintergrund präsent zu haben. Er baute das Gerüst aus Plastik und Draht, wobei diese Materialien für ihn sehr wichtig sind. "Ich fand Plastik spannend", sagt er. Jedoch versuche er, viel mit Recyclingmaterial zu arbeiten. "Mit komischem Material, das nicht unbedingt luxuriös oder schön ist."

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(Foto: Robert Haas)

Karim benutzt verschiedene Materialien, um seine Objekte zu formen. Sein neustes Material ist Leder. Er konnte es bei einem Flohmarkt ergattern. Dieses Material gibt seinen Werken noch mehr Nähe zu echter Haut. Aktuell beschäftigt ihn der Mensch an sich. "Ich hatte immer eine Faszination für Strukturen, Systeme und komplexe Objekte, die aus kleineren Elementen bestehen", sagt Karim.

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(Foto: Robert Haas)

"Ich finde die Idee, Rüstungen als Element zu verwenden, sehr interessant - als Erweiterung von sich selbst oder als Erweiterung vom Körper", sagt Karim. Momentan arbeitet er viel mit Leder. Er sagt: "Ich möchte tragbare Stücke schaffen." Die Maske und der Styroporkopf sind die Installation an sich. Karim möchte seine Stücke später an Puppen ausstellen.

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(Foto: Robert Haas)

Karim formte eine Hand und ein Auge mit Sehnen, Gelenken. Sie sollten sehr menschlich aussehen, trotzdem Objektkunst darstellen. "Ich habe angefangen, mit dem Plastik zu spielen, es über die Haut zu ziehen und es zu verformen", sagt er. Das Menschliche und der Körper faszinieren ihn. "Selten mache ich eine Arbeit, die für sich alleine steht. Ich mache immer drei, vier Arbeiten, die ähnliche Medien verwenden, um auszuprobieren."

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