Münchens junge Kreative: Helena KatzwinkelUnikate für Meerjungfrauen

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Helena Katzwinkel lernte an der Designschule München. Da ihr die starren Regeln dort nicht gefielen, begann sie, mit Glas zu arbeiten.
Helena Katzwinkel lernte an der Designschule München. Da ihr die starren Regeln dort nicht gefielen, begann sie, mit Glas zu arbeiten. (Foto: Catherina Hess)

Die Ohrringe und Ketten von Helena Katzwinkel sind aus Glas und sehen aus wie aus einer Unterwasserwelt. Der Schmuck ist zerbrechlich, tragbar ist er aber trotzdem.

Von Meryem Sener

Würden Meerjungfrauen Schmuck tragen, dann sähe er wahrscheinlich aus wie der des Labels Daisy. Organische, einzigartige Formen aus Glas sehen aus wie aus einer Unterwasserwelt und schmücken Ohrringe, Arm- und Halsketten. Helena Katzwinkel ist 27 Jahre alt und stellt jedes Schmuckstück für Daisy von Hand her. Sie lernte an der Designschule München.

(Foto: Catherina Hess)

Glas ist am Ende ähnlich zu Wasser. Du erhitzt es, es wird flüssig und, was wir am Ende sehen, ist die erkaltete Form. Ein Eiswürfel“, sagt Helena. Beim Studium störte sie der Druck, die starren Regeln, das Gegeneinander. Sie brauchte einen Ausgleich. „Ich habe mir die Freiheit genommen, einfach mehr auszuprobieren und Spaß daran zu haben. Ich hatte das Gefühl, das Material arbeitet mit mir. Das fasziniert mich an Glas: Es ist ein Austausch.

(Foto: Catherina Hess)

Helena lernte viel über sich selbst: „Es hat mir total viel gegeben, vom Material zu lernen. Auch mal damit klarzukommen, dass Sachen kaputtgehen.“ Glas ist zerbrechlich. Das macht den Schmuck von Daisy zwar empfindlicher, aber trotzdem tragbar. „Viele trauen sich gar nicht zu, so etwas zu besitzen, worauf sie wirklich achten müssen. Mich interessiert auch die psychologische Ebene: Wie gehen die Menschen mit dem Schmuck um?“

(Foto: Catherina Hess)

Helena wollte das Glashandwerk erlernen, merkte aber schnell, dass die Industrie ausstirbt. Also brachte sie es sich selbst bei: Mit Starter-Kits und YouTube-Videos. „Viele, die mit Glas arbeiten, sagen, dass es lebt. Es hört auf der Molekül-Basis nie auf, sich zu bewegen. Auch in Fensterscheiben: Man kann in alten Kirchen-Fenstern beobachten, dass das Glas über die Zeit wandert. Das finde ich super faszinierend.“

(Foto: Catherina Hess)

Dass Fast Fashion der Umwelt schadet und meist schlechte Qualität hat, dessen sind sich die meisten bewusst. Dahinter steht auch Helena Katzwinkel – und geht noch einen Schritt weiter: Auch Schmuck sollte nachhaltig hergestellt und gut behandelt werden. „Wenn etwas kaputt geht, repariere ich es immer wieder gerne. Manchmal entstehen daraus dann auch neue Ideen – du hattest einen Ohrring, jetzt machen wir eine Kette draus!“

(Foto: Catherina Hess)

Ganz für sich arbeitet Helena trotzdem nicht. Sie gründete zusammen mit anderen Künstlerinnen das Kollektiv Show.up mit regelmäßigen Pop-up-Galerien und Events. Hier kann man auch den Schmuck von Daisy bewundern und selbst ein Unikat kaufen.„Ich finde es schön, dass mein Schmuck kein anonymes Produkt ist. Man weiß: Diese Person hat sich extra hingesetzt, hat das per Hand für mich gemacht – und jetzt halte ich dieses Stück in der Hand. Es ist etwas Besonderes und Einzigartiges.“

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