Constantin Overbeck ist kein Sattler. Er arbeitet als Bildhauer. Gerade macht er seinen Meister. Er wollte seine Schnitzeisen, die er für die Bildhauerei braucht, bei sich tragen. "So kam es, dass ich mir eine Schnitzschürze aus Leder selber gemacht habe. Mein Gedanke bei meinem ersten Stück war einfach nur praktisch gedacht", erzählt Constantin.
Aber so praktisch war es am Anfang nicht. Constantin musste erst einmal lernen, wie man mit Leder richtig umgeht und welche Werkzeuge man braucht. "Ich nenne es Hobel beziehungsweise Ausdünnungsmesser", erklärt Constantin. Das braucht man, um die Dicke des Leders zu bearbeiten. "Das ist Gefühlssache."
Damit das Arbeiten mit dem Leder gleichmäßig klappt, muss er dieses Messer immer wieder schärfen - sonst wird das Leder wellig. "Das wusste ich zum Beispiel am Anfang nicht. Das war dann ziemlich anstrengend", sagt Constantin. Mittlerweile schleift er sein Messer geübt an einem Nassschleifstein.
Constantin hat sich das Arbeiten mit Leder in seinem Zimmer in der Maxvorstadt selbst beigebracht. Bei den Werkzeugen improvisiert er gern, und bevorzugt welche, die leise sind. Weder Nachbarn noch Mitbewohner freuen sich schließlich über ein ständiges Geklopfe.
"Der kleine Geldbeutel ist was ganz besonders - der besteht nur aus einen Stück Leder und wird einfach zusammengefaltet", sagt Constantin. Einen Namen hat dieses Modell noch nicht. Damit die Käufer auch wissen, dass die Taschen von Constantin sind, hat er sich einen Stempel mit seinem Namen anfertigen lassen. Er wird kurz erhitzt und dann auf das feuchte Leder gepresst. Ein klassisches Branding.
"Man muss erst viele Fehler machen, um sie beim nächsten Mal nicht mehr zu machen", sagt Constantin. Die Arbeit mit Leder hat seine Liebe zum Holz aber nicht verdrängt. "Für mein Meisterstück plane ich Holz und Leder zu kombinieren - ganz künstlerisch. Vielleicht gelingt es mir so, einen neuen Kunststil zu etablieren."