Münchens Galerien:Jenseits der Pinakotheken

Am Freitag öffnen 65 Galerien in München ihre Türen zum Open Art-Wochenende. Ein Überblick, was es dort zu entdecken gibt.

Julia Häglsperger

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Open Art-WochenendeAm 26. September um 18 Uhr öffnen 65 Galerien ihre Pforten zum 20. Kunstwochenende der Münchner Galerien - der "Open Art". Nach den Vernissagen am Freitag sind die Ausstellungen am Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Gemütlich kann man von Galerie zu Galerie schlendern und sich die verschiedensten Kunstwerke anschauen.Organisatorin Dorothea Schick von der Initiative von Münchner Galerien zeitgenössischer Kunst ist stolz auf die Veranstaltung und fiebert ihr schon entgegen: "Die Zusammenarbeit mit den Galerien hat wunderbar funktioniert. Trotz vieler Individualisten konnte ein gemeinsamer Nenner gefunden werden."Erste Anlaufstelle für alle Kunstbegeisterten sollte der Infokiosk am Odeonsplatz sein. Dort gibt es den Katalog zum Open Art-Wochenende. Samstag und Sonntag gehen von dort um 14 Uhr je acht verschiedene Führungen weg: "Das Open Art-Wochenende zieht viele Leute an, die normalerweise nie in Galerien gehen. Für diese ist eine Führung als Einstieg wichtig, damit sie einen Zugang zur Kunst finden", sagt Schick. Kunsthistoriker brechen mit den Interessierten in verschiedene Stadtteile auf und versuchen ihnen die Ausstellungen näher zu bringen, vielleicht sogar die Sammlerleidenschaft zu wecken. "Und vielleicht bleiben ja ein paar dabei", sagt Schick.Text: Julia Häglsperger Foto: oh

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Galerie Häusler ContemporaryVor allem auf der Maximilianstraße werden sich am "Open Art"-Wochenende viele Kunstbegeisterte tummen. Die Straße gilt als das Kunstsammler-Mekka Münchens, eine Galerie folgt auf die nächste.In der Maximilansraße 35 findet man die Galerie "Häusler Contemporary". Benita Meißner, Mitarbeiterin der Galerie, freut sich auf die Veranstaltung: "Das ist für die Leute ein Anreiz, zum ersten Mal in eine Galerie zu gehen. Viele haben Berührungsängste. Aber an diesem Wochenende ist Schwellenangst kein Thema."Foto: Julia Häglsperger

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Bevor die Galerie ihre Türen zur Open Art öffnet, steht aber noch viel Arbeit an. Das Haus wird voller Techniker sein, die die Ausstellung installieren. Die nächste Künstlerin, die hier ihre Werke zeigt, ist nämlich Brigitte Kowanz, die mit Lichtinstallationen arbeitet. So bringt sie in Glaskuben eine Neonschrift an, die sich ausgehend von der Strahlungsquelle in Spiegelungen und Reflexionen unendlich fortpflanzt und den Eindruck grenzenlosen Raumes vermittelt. Sie spielt mit Wörtern und Licht, mit Sprache und ihrer Verbreitung.Nachdem die Künstlerin am Freitag um 19 Uhr selbst in ihre Ausstellung eingeführt hat, gibt es noch ein Schmankerl für die Besucher. Am Sonntag um 15 Uhr wird der Schweizer Dichter Christian Uetz eine performative Lesung halten. "Das passt ganz gut, denn auch er spielt mit Worten", erklärt Benita Meißner.Foto: Häusler Contemporary

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Galerie TanitIn den hellen, sonnendurchfluteten Räumen der Galerie Tanit in der Maximilianstraße 25 hängt im Moment noch die Sommerausstellung "On the road". Werke von verschiedenen Künstlern schmücken die Wand. "Das muss man dann eben austüfteln, welche Bilder man nebeneinander hängt", sagt Michael Ionesco. Dass das Bild von John M. Armleder, das die blauen und grünen Ringe zeigt, den Platz in der Mitte bekommt, war aber sofort klar: "Das zieht die Besucher richtig in den Raum hinein."Foto: Julia Häglsperger

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Natürlich macht die kleine Galerie auch beim "Open Art"-Wochenende mit. Schließlich wurde diese Form in München erfunden. "Nicht in Zürich, nicht in Paris, nicht in New York, sondern in München gab es Open Art zum ersten Mal", sagt Ionesco stolz.Er freut sich auf das Wochenende, weil ihm die Atmosphäre so gut gefällt. Die Menschen schlendern von einer Galerie zur nächsten und unterhalten sich über die Künstler und deren Werke. Am 26. September eröffnet zum "Open Art"-Wochenende dann auch die Ausstellung von Katrin Hoffert "Kosmos Erde Mensch". Derzeit beschäftigt sich die Berliner Künstlerin mit den Themen Forschung, Schöpfung und genetische Manipulationen. Das Bild "We R Here" stammt aus dieser Reihe.Foto: Galerie Tanit

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Galerie ThomasAuch in einer der ältesten Galerien Müchens freut man sich bereits auf das Kunstwochenende. Die Galerie Thomas in der Maximilianstraße 25 besteht seit 1964 und ihr Schwerpunkt liegt auf dem deutschen Expressionismus. Statt Werken wie beispielsweise der Blauer-Reiter-Gruppe fügt sie sich allerdings am Open Art in das moderne Bild und wird den zeitgenössischen Künstler Christopher McGraw ausstellen. Die momentane Ausstellung, die ganz dem Thema Papier gewidmet ist, wird dann den Bildern der Reihe "Motherland" weichen.Foto: Julia Häglsperger

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Der 23-jährige Künstler McGraw hat in New York studiert und dort die Aufmerksamkeit des bekannten Kunsthistorikers Professor Dr. Rainer Crone auf sich gezogen. Für das Kunstwochenende ist es der Galerie Thomas gelungen, den Künstler und seinen Entdecker Crone einzuladen. Der junge Künstler wird die Besucher bei der Eröffnung am Freitag um 18.30 Uhr mit einer Performance beeindrucken. "McGraw ist nicht nur Maler, sondern zugleich Installationskünstler und Poet. In seiner Performance wird er wohl eine Mischung dieser Talente zeigen", sagt Giannina Spargnapani. Professor Crone wird die Besucher anschließend mit einem Vortrag in das Werk des Malers einführen.Foto: Galerie Thomas

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Auch dieses Bild von Jupp Linssen wird extra für die Veranstaltung Open Art aufgehängt werden. Er kreiert Materialarbeiten. Auf diesem Gemälde, hat der Künstler Ölfarben geschichtet, sie dann mit einem kantigen Gegenstand wieder aufgerissen. "Man spürt richtig die Kraft des Malers, man kann seine Bewegungen nachvollziehen", erklärt eine Mitarbeiterin der Galerie begeistert.Foto: Julia Häglsperger

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Galerie Barbara GrossEin wenig versteckt im dritten Stock eines Wohnhauses ist die Galerie Barbara Gross in der Thierschestraße 51. Mit einem Klingeln wird man aber freundlich in der geräumigen Galerie empfangen, die im Moment noch die Werke von Absolventen der Kunstakademie München zeigt. Für die Open Art werden die Bilder der chinesischen Künstlerin Guo Fengyi aufgehängt.Nachdem es der Galeristin Barbara Gross zunächst ein Anliegen war, vor allem weiblichen Künstlern ein Forum zu bieten, hat sie sich nun auf Kunst aus China spezialisiert. Dies ist nun ein neues Gebiet, das Unterstützung brauchen kann.Foto: Julia Häglsperger

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Assistentin Maria Schindelegger freut sich, den Besuchern der Open Art die Werke Guo Fengyis zeigen zu können. "Anstatt moderner, verzerrter Fratzen, die jeden abschrecken, stellen wir diese chinesische Künstlerin aus, die noch nicht auf dem Radar jedes Kunstsammlers ist."Foto: Galerie Barbara Gross

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