Münchener Biennale:Das Suchen endet nie

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Zum Programm der Biennale gehörte auch die Oper "Defekt". Ihre Handlung wirkte wie selbstgebastelter Science Fiction. (Foto: Judith Buss)

Die Uraufführung von Mithatcan Öcals „Defekt“ beendet die Münchener Biennale, die in diesem Jahr so verspielt war wie selten zuvor.

Kritik von Egbert Tholl

Musik, die klingt wie ein Wald-, Wiesen- und Nymphenstück aus dem späten 19. Jahrhundert, würde man bei der Münchener Biennale nicht unbedingt erwarten. Mithatcan Öcal ist der einst von Hegel erfundene und dann von Adorno zur Doktrin erhobene Fortschrittsgedanke in der Musik völlig wurscht, er komponiert frei davon. Ist auch völlig legitim. Und so klingt die Musik von „Defekt“, nach dem bukolischen Beginn, ein bisschen so, als hätte Richard Strauss vor seinen ersten Opern ein bislang unbekanntes Musical geschrieben, allerdings ein durchkomponiertes. In „Defekt“ ist mehr Musik enthalten als in jedem anderen Werk, das bei der diesjährigen Biennale präsentiert wurde. Freundliche, lichte, farbenreiche Musik, durchaus eigen, die Celesta nimmt viel Raum ein, es glitzert lieblich vor sich hin, ein eigentümlicher Wohlklang.

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