Das mit den Plakaten sieht jetzt natürlich doof aus. Die Erdmännchen spielen eine Hauptrolle beim Außenauftritt des Tierparks Hellabrunn, und deshalb macht der an einem seiner Eingänge gerade Werbung für eine Attraktion, die es gar nicht mehr zu sehen gibt. Ruanda, Quodo, Quimbele und Rafiki hatten keine Chance, als die Höhle über ihnen kollabierte, nachts, als sie schliefen. Alle vier erstickten, weshalb Hellabrunn auf einen Schlag nun ganz ohne Erdmännchen (m/w) dasteht. Die traurige Nachricht bewegte viele. Der Instagram-Post des Tierparks mit den schwarz-weißen Bildern der Vier kam auf mehr als 500 Kommentare, in den sozialen Medien teilten viele Erdmännchen-Freunde eigene Erinnerungsbilder. Im Tierpark waren sie ein wenig überrascht, wie hoch die Welle des Mitgefühls ging. Ob es auch Trauerbekundungen im großen Stil am verwaisten Domizil direkt neben dem Giraffengehege gab? Nein, meint eine Sprecherin. Diese wären auch nicht unterstützt worden. Denn zum einen sollte die Trauer um Tiere bitte im Verhältnis bleiben, zum anderen könnten abgestellte Kerzen ja auch selbst wieder zu Gefahren werden - für Besucher wie für Tiere.
Tierpark Hellabrunn:"Zoos sind nicht unbedingt der sicherste Platz für Tiere"
Lesezeit: 4 Min.
Verschüttete Erdmännchen, ertrunkene Schimpansen, erstickte Rochen: Wo Tiere gehalten werden, ereignen sich immer wieder Tragödien. Aber muss das wirklich so sein? Über die größten Zoo-Unglücke weltweit.
Von René Hofmann
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