Seit Donnerstag leuchtet an der Sparkassenstraße in Münchens Zentrum ein neuer Zebrastreifen in gelber Farbe. Auf Höhe des Alten Rathauses müssen Verkehrsteilnehmer auf der Fahrbahn nun Passanten den Vortritt lassen. Für Auto- oder Radfahrer, die vom Tal kommen, dürfte sich an dieser Stelle vor der Stadtsparkasse nicht viel ändern. Wenn sie bisher in die Sparkassenstraße abbogen, mussten sie ohnehin die Fußgänger passieren lassen. Und die allermeisten Passanten überquerten die Straße traditionell, ohne sich viel um den Straßenverkehr zu scheren.
Nun dürfen sie das immerhin legal, auch wenn man am Donnerstag den Eindruck hatte, dass Fahrradfahrer die gelben Streifen eher als Dekoration betrachten und Bremsen für sie eher nichts ist. Bürgermeister Dominik Krause (Grüne) gibt sich per Mitteilung aber optimistisch: „Mit dem Zebrastreifen wollen wir die Verkehrssicherheit erhöhen, damit dort alle Münchner, insbesondere auch ältere Menschen, ohne Sorge unterwegs sein können.“ Er hoffe, so Krause, dass sich durch die Maßnahme auch der Verkehr auf der sogenannten Kustermannfahrbahn am Viktualienmarkt entspanne.

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Diese ist eigentlich eine Fußgängerzone, die auch für Radfahrer, Linienbusse und Taxis freigegeben ist. Weil sich auch dort kaum Radlerinnen oder Radler an die vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit halten, ist dieser im Fachjargon „shared space“ genannte Straßenabschnitt ein heikles Pflaster – trotz Blumenkübeln und großer Markierungen an den beiden Enden der Fahrbahn, die eigentlich hauptsächlich eine Gehbahn sein sollte. Also drängeln sich die Passanten weiterhin auf den alten Gehsteigen entlang des Marktes und der Metzgerzeile.
Beim neuen Zebrastreifen übrigens handelt es sich um einen vorübergehenden Verkehrsversuch – ob er wirklich etwas bringt, muss sich erst erweisen. Mobilitätsreferent Georg Dunkel erklärt: „Wir werden beobachten, wie die Markierung auf die Situation vor Ort wirkt und gegebenenfalls mit Anpassungen nachsteuern.“