Freizeit in München:Wenn das Gehirn das Auge austrickst

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Das "Human Kaleidoskop" ist eine von vielen optischen Illusionen im neuen "Wow-Museum" am Isartor. (Foto: Felix Hörhager/dpa)

Am Isartor zeigt das neue „Wow-Museum“ optische Täuschungen. In den 15 Räumen können auch die Besucher zu einem Teil der Illusion werden.

Räume, die Höhe und Distanz verschleiern. Spiegel, die die Wirklichkeit verzerren. Und ein Kaleidoskop, dass das Gefühl von Unendlichkeit vermittelt. Kann man seinen Augen trauen? Diese Frage können sich Besucher seit diesem Samstag im „Wow Museum - Room for Illusions“ am Isartor selbst beantworten.

Das kleine Museum erstreckt sich nach Angaben der Betreiber auf einer Fläche von rund 500 Quadratmetern. Aufgeteilt auf 15 Erlebnisräume können die Besucher in die Welt der optischen Täuschungen eintauchen – und dabei auch Teil der Illusion werden. „Jeder kann und soll sogar mitmachen“, sagt Museumsleiterin Sophie-Charlotte Bombeck.

Das Münchner Wow Museum ist nach dem gleichen Konzept wie das Züricher Original aufgebaut – jedoch keine Kopie. „Das wollten wir bewusst nicht“, erklärt die Inhaberin beider Museen, Vanessa Kammermann. Deshalb waren an der Gestaltung der Erlebnisräume verschiedene Künstler aus der Region beteiligt. Der Fokus des Museums liegt auf dem Edutainment, also der Kombination aus Erziehung und Unterhaltung. Die Exponate zeigen auf spielerische Art, wie das Gehirn das Auge austrickst. „Ein Erlebnis für Groß und Klein“, so die Inhaberin.

Die Künstlerin Lola Crosina blickt durch ihr Kunstwerk "Morph". (Foto: Felix Hörhager/dpa)
Der Künstler Felix Rodewoldt turnt in einem Illusionsraum. (Foto: Felix Hörhager/dpa)

Der Münchner Standort habe sich rein zufällig ergeben. „Wir wollten nach Deutschland expandieren.“ Aus familiären Gründen habe man zuerst an Dresden oder Leipzig gedacht, dort habe sich aber kein passendes Objekt gefunden. „Natürlich war auch die Frage, wo es so ein Museum bislang nicht gibt“, erklärte Kammermann. „Ich glaube, mit München haben wir eine gute Wahl getroffen.“ Und wieso fiel die Wahl auf den Bereich der optischen Täuschungen? „In der Corona-Zeit haben sich die Menschen viel über richtig oder falsch gestritten“, sagte die Gründerin. Bei optischen Täuschungen gebe es aber kein Richtig und kein Falsch. „Jeder sieht die Dinge anders, nimmt die Illusionen auf eine andere Art wahr.“

Vor nun bald zehn Jahren kamen Vanessa Kammermann und ihr Mann Matthias nach eigenen Worten auf einer Weltreise auf die Idee, ein Museum in Zürich zu eröffnen, das sich optischen Täuschungen widmet: Im Jahr 2020 öffnete dann das Wow Museum seine Türen. Nach eigenen Angaben haben in den ersten zwei Jahren mehr als 200 000 Menschen die Ausstellung in Zürich besucht.

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