Bis zu 70 000 Anträge auf Wohngeld, fünfmal so viele wie bisher, erwartet das Sozialreferat im nächsten Jahr als Folge des neuen Wohngeld-Plus-Gesetzes, das zum 1. Januar in Kraft tritt. Zwar dürfte Schätzungen zufolge nur etwa jeder fünfte Antrag Erfolg haben. Um aber die gewaltige Menge zu bewältigen, soll das Personal der Wohngeldstelle fast verdoppelt werden. Zu den bisher 51 Vollzeitstellen sollen weitere 27 und bis zu 20 Leiharbeitskräfte kommen.
Außerdem wird das Servicetelefon des Sozialreferats mit 15 Stellen verstärkt, um die Wohngeldsachbearbeitung von Auskünften zur Antragstellung zu entlasten. Das hat der Sozialausschuss des Stadtrats beschlossen. Je nachdem, wie schnell die Besetzung gelingt, entstehen im nächsten Jahr zusätzliche Kosten in Höhe von rund 4,5 Millionen Euro. Das Sozialreferat setzt dabei auf Kräfte, die nicht mehr für die Corona-Kontaktverfolgung benötigt werden. Außerdem soll eine zentrale Anlaufstelle konzipiert werden, die es ermöglicht, vorab zu klären, ob überhaupt ein Anspruch auf Wohngeld bestehen könnte.

Newsletter abonnieren:München heute
Neues aus München, Freizeit-Tipps und alles, was die Stadt bewegt im kostenlosen Newsletter - von Sonntag bis Freitag. Kostenlos anmelden.
Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) zeigte sich zuversichtlich, nach der Einarbeitung des neuen Personals "die momentane Bearbeitungszeit von derzeit zirka zwölf Monaten wieder deutlich verkürzen zu können".
Mit dem Servicetelefon und der unbürokratischen Vorprüfung "wollen wir schnell ermöglichen, dass mehr Menschen mehr Wohngeld in München erhalten", sagte SPD-Stadtrat Christian Köning. Da Wohngeldbezieher auch den München-Pass und Leistungen aus dem Wärmefonds erhalten, sei "angesichts der Inflation und der gestiegenen Energiepreisen besondere Eile geboten".