Süddeutsche Zeitung

München:Wo Autofahrer 2019 mit Baustellen rechnen müssen

Eine Liste aller Straßenarbeiten in der Stadt würde ein ganzes Buch füllen - hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Projekte in diesem Jahr.

Von Andreas Schubert

Baustellen, wohin man schaut: Auch im Jahr 2019 wird im gesamten Stadtgebiet München wieder eifrig gebaut. Und glaubt man Stefan Bauer, dem Baustellenkoordinator im städtischen Baureferat, könnte man glatt ein Buch mit der bloßen Auflistung aller Baustellen füllen. Doch wie jedes Jahr haben es einige besonders in sich, weil sie sich spürbar auf den Verkehr auswirken und so manchen Stau verursachen werden. Bauer ist es deshalb wichtig, darauf zu achten, dass nicht alles gleichzeitig stattfindet, um einen Verkehrskollaps zu verhindern. Andererseits achtet der Baustellenkoordinator darauf, dass an manchen Orten absichtlich gleichzeitig gebaut wird, um Synergieeffekte zu nutzen und die Belastung der Anwohner und Verkehrsteilnehmer so kurz wie möglich zu halten. Ein Überblick über die wichtigsten Baustellen 2019:

Prinzregentenstraße

Zwei markante Baustellen sind die Sanierung des Altstadtringtunnels und der Eisbachbrücke an der Prinzregentenstraße, die im März beginnen sollen. Während die Prinzregentenstraße vierspurig bleibt, wird es am Altstadtringtunnel zahlreiche Bauphasen geben, bei denen der Tunnel gesperrt werden und der Verkehr über die Oberfläche umgeleitet werden muss, was zu deutlichen Behinderungen führen wird. Die Termine für die Sperrungen sind derzeit noch offen.

Maximilianstraße

Bevor wegen des Baus der zweiten S-Bahn-Stammstrecke täglich Dutzende Lastwagen durch die Maximilianstraße rollen, tauschen die Stadtwerke in der Prachtmeile die Trambahnschienen aus. Das ist nicht bis zum Abschluss der Stammstreckenarbeiten 2026 aufzuschieben, sondern muss erledigt sein, bevor die Lkw kommen. Die Gleisarbeiten zwischen Stollbergstraße und Maxmonument und in der Umfahrung des Maximilianeums finden von März bis Juni statt. Am Karl-Scharnagl-Ring wird es zu Einschränkungen für Autofahrer kommen.

Brienner Straße

In der Brienner Straße baut die Stadt zwischen Königsplatz und Stiglmaierplatz neue Fahrradstreifen. Voraussichtliche Bauzeit: Juni bis September. Abgestimmt darauf erneuern die Stadtwerke die Fernwärme- und die Gasleitung in der Karlstraße; die SWM tauschen zudem die Trambahnschienen in der Brienner Straße, Augustenstraße und Dachauer Straße aus. Die Ampelanlagen an der Augusten-/Briennerstraße und an der Augusten-/Karlstraße werden komplett erneuert. Folgende Einbahnstraßenregelungen gelten während der Bauzeit in diesem Bereich: Karlstraße Richtung Osten, Augustenstraße Richtung Norden, Brienner Straße Richtung Westen.

Marsstraße

Ein weiterer Radweg wird in der Marsstraße zwischen Seidl- und Wredestraße gebaut. Abgestimmt darauf erweitern die Stadtwerke vorab das Fernwärme- und Fernkältenetz in diesem Bereich. Die Ampelanlagen an der Mars-/Seidlstraße und an der Spatenausfahrt werden erneuert. Während der Asphaltierarbeiten wird es in den Sommerferien voraussichtlich zu einer Wochenendsperrung der Marsstraße, Höhe Seidlstraße, kommen.

Paul-Heyse-Unterführung

Ein dicker Brocken für Autofahrer wird die Sanierung der Paul-Heyse-Unterführung. Von der zweiten Jahreshälfte an tauscht das Baureferat dort die Beleuchtung und die Wandverkleidung aus. Der Individualverkehr wird in dieser Zeit je Richtung einspurig geführt werden, zeitweise in nur einer Tunnelröhre. Fußgänger und Radfahrer können wie bisher ihre jeweilige Fahrbahnseite benutzen. Die Arbeiten dauern etwa sechs Monate und ruhen während der Wiesn.

Ludwigstraße - Leopoldstraße

Zwischen Professor-Huber-, Geschwister-Scholl-Platz und Georgenstraße wird die Straße umgebaut, auf Höhe der Adalbertstraße entstehen auf beiden Seiten neue, barrierefreie Bushaltestellen. Der genaue Zeitplan steht noch nicht fest, doch die Arbeiten sollen spätestens im Juni 2020 abgeschlossen sein, bevor vier Spiele der Fußball-Europameisterschaft in München stattfinden.

Truderinger Straße:

Das Truderinger Stadtteilzentrum nimmt Gestalt an. Im Rahmen des Projektes "Aktive Zentren Trudering" wird die Truderinger Straße zwischen der Bajuwarenstraße und der Friesenstraße neu gestaltet. Zeitplan: Mitte März bis Ende November. Die Buslinien und der Individualverkehr werden über die fertiggestellte Kreillerstraße und die Wasserburger Landstraße umgeleitet. Während der Messe Bauma (8. bis 14. April) lässt die Stadt die Baustelle zwischenzeitlich räumen.

Schönstraße

Zwischen Candidplatz und Lebscheestraße wird die Schönstraße neu gestaltet, dabei werden die Bushaltestellen "Lebscheestraße" und "Ludmillastraße" barrierefrei. Die Arbeiten wurden bereits 2018 begonnen und werden nach der Winterpause fortgesetzt. Die Fertigstellung ist für Mitte 2019 geplant. Während der Arbeiten bleibt auf der Schönstraße pro Richtung jeweils eine Fahrspur frei. Dem Baufortschritt folgend werden abschnittsweise die Fahrspuren seitlich verschwenkt, die Parkplätze an den Fahrbahnrändern entfallen in dieser Zeit.

Laimer Unterführung

Eine einschneidende Maßnahme mit langen Umwegen für Autofahrer wird der Umbau der Laimer Unterführung zur sogenannten Umweltverbundröhre. Von September bis November muss die Unterführung für den Autoverkehr komplett gesperrt werden. Der parallel verlaufende Tunnel für Fußgänger und Radfahrer bleibt allerdings offen. Die Hauptumleitungsstrecke wird über die Friedenheimer Brücke und Wilhelm-Hale-Straße führen.

Menzinger Straße und Romanplatz

Schon 2018 hat die Stadt den Kreuzungsbereich Menzinger Straße/Wintrichring komplett umgebaut. Im Jahr 2019 wird nun der Abschnitt zwischen Wintrichring und Dall-Armi-Straße fertiggestellt. Diese Arbeiten sind mit den umfangreichen Gleis- und Straßenbauarbeiten der Stadtwerke in den Jahren 2019 und 2020 am Romanplatz abgestimmt. Der Romanplatz wird von März an zur Großbaustelle. Die Trambahnen wenden dann bis voraussichtlich Dezember vorzeitig an der Nibelungenstraße respektive an der Nymphenburger-/ Ruffinistraße. Schienenersatzverkehre mit Bussen werden eingerichtet. Der Abschluss des Umbaus inklusive aller erforderlichen Straßenbauarbeiten ist bis spätestens Herbst 2020 vorgesehen.

Sendlinger Straße

Das Baureferat wandelt die Sendlinger Straße nun auch optisch in eine Fußgängerzone um. Zwischen Mai und November wird der gesamte Bereich zwischen Herzog-Wilhelm- und Hermann-Sack-Straße umgestaltet, dazu entstehen zeitlich und räumlich versetzt 16 einzelne Baufelder. Alle Ladenlokale und Hauszugänge bleiben dabei erreichbar, auf dem Bauzaun soll eine Grafik die Passanten über die Lage der Läden informieren.

Sendlinger-Tor-Platz

Die U-Bahn-Baustelle am Sendlinger-Tor-Platz ist schon der Klassiker unter den Münchner Dauerbaustellen. Hier dauern die Arbeiten an der Oberfläche auch dieses Jahr weiter an. Dabei wird der Verkehr in der Sonnen- und Blumenstraße sowie auf der Lindwurmstraße pro Richtung auf je zwei Fahrspuren geführt, die dem Baufortschritt folgend verschwenkt werden.

Stachus

Eine sicherlich markante, aber laut Stefan Bauer für den Verkehr relativ unbedeutende Maßnahme ist der Abriss und Neubau des Königshofs am Stachus: Hier wird je eine Fahrspur in der Bayerstraße und am Stachus vor dem Baufeld gesperrt, der Tramverkehr bleibt unberührt. Beginn der Arbeiten ist im Februar.

Marienhof

Von Mai bis Juni wird die Maffeistraße asphaltiert, damit der künftige Schwerlastverkehr von der Marienhofbaustelle dort fahren kann. Der Tramverkehr ruht in dieser Zeit.

Chiemgaustraße - Balanstraße

Stauträchtig werden voraussichtlich die Arbeiten für die neue Bushaltestelle an der Chiemgaustraße am Mittleren Ring, östlich der Balanstraße und für den Radweg zwischen Balan- und Rosenheimer Straße. In den Osterferien (12. bis 28. April) ist der Mittlere Ring in Richtung Osten nur einspurig befahrbar. In den darauffolgenden Wochen bleiben zu Stoßzeiten je zwei Fahrspuren offen.

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Quelle:
SZ vom 02.01.2019/infu
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