Sportangebot im Winter:Ein Workout der Gemütlichkeit

Bavarian Dance Competition In Huosigau

Wiesn-Sehnsucht? Das Sportprogramm der Stadt könnte Trost spenden.

(Foto: Getty Images)

In München gibt es im Winter ein breites Fitnessprogramm - und jetzt sogar ein ganz spezielles Training für das nächste Oktoberfest.

Glosse von Andreas Schubert

München ist eine Stadt der Sportler. Mehr als 650 Sportvereine gibt es hier, darunter einen Großverein, dessen Fußballabteilung sich aktuell recht penetrant bei einem Streaming-Dienst selbst bejubeln darf. Das kann man mögen, muss man aber nicht - ebenso wie einem bestimmte Sportarten zuwider sein können. Joggen, zum Beispiel, ist so eine Sache.

Wer den Läuferinnen und Läufern an der Isar ins verzerrte Antlitz schaut, fragt sich, wieso sie dieser qualvollen Tätigkeit überhaupt nachgehen. Ist das so eine Art Bußsport? Wurden sie gerichtlich dazu verurteilt, anstelle von Sozialstunden? Fragen traut man sich da eher nicht, manche schauen so dobermännisch drein, dass man direkt Angst haben muss, gebissen zu werden.

Um des lieben Friedens Willen und um zu vermeiden, dass sie irgendwann komplett von Joggern überrannt wird, bietet die Stadt schon seit 60 Jahren einen besonderen Service an: Für wenig Geld können Münchner ein breites Sportangebot nutzen, gerade hat das Referat für Bildung und Sport das neue Programm für den Winter vorgestellt. Von Badminton bis Zumba ist da alles mögliche dabei, und erstmals im Hallenprogramm findet sich diesmal auch das "Wiesn-Wadl-Workout".

Die Gymnastikstunde mit Volksmusik und Schuhplatteln ist im Sommer stets der Renner und wird es diesen Winter sicher erst recht: Zum einen, weil so mancher Teilnehmer nach zwei Jahren Wiesn-Zwangspause sich eine Linderung seiner Entzugserscheinungen erhofft, zum anderen, weil's doch eine rechte Sportsgaudi ist und man keine bissigen Jogger fürchten muss. Außerdem soll das Training tatsächlich stramme Wadln bringen.

Bis zur nächsten Wiesn ist es ja noch eine Weile hin, seien es zehneinhalb Monate oder doch Jahre - das weiß man aktuell noch nicht so genau. Sollte es aber wirklich 2022 ein Oktoberfest geben, werden viele Besucher danach erstmal sämtliche Hendl und Ochsensemmeln wieder beim städtischen Sport ausschwitzen. Das Sportreferat darf da gerne über weitere Disziplinen nachdenken. Ein Bierbauch-weg-Training oder ein Kater-Yoga würden sich da nachgerade aufdrängen.

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Fraunhoferstraße in München, 2020

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