Winfried Nerdinger ist seit 2019 Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Am vergangenen Mittwoch wurde der renommierte Architekturhistoriker und Gründungsdirektor des Münchner NS-Dokumentationszentrums im Präsidentenamt bestätigt. Nerdinger hatte keine Gegenkandidaten, und das Votum für ihn war mit 83 Prozent Ja-Stimmen eindeutig. Damit ist der 80-Jährige für eine dritte, dreijährige Amtszeit gewählt.
Der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Markus Blume gratuliert zur Wahl, und sagt „die öffentliche Auseinandersetzung mit der Freiheit und Bedeutung von Kunst brauchen wir gerade dann, wenn unsere Demokratie von verschiedener Seite angegriffen wird“. Für die dritte Amtszeit von Nerdinger wünsche er sich „weiterhin offene und konstruktive Diskurse zu den Leitfragen der Kunst für unsere Zeit“.
Erst am Tag vor der Wahl hatte sich die Akademie etwa zur geplanten Gema-Reform geäußert, und vor deren „existenziell-bedrohlichen Auswirkungen“ auf die Komponisten und die zeitgenössische Kunstmusik insgesamt gewarnt. Die Reform wurde mittlerweile in dieser Form abgewendet.