Ist ja schon gut – singen, tanzen und springen sollen wir also jetzt, weil: Frühling, Frühling wird es nun bald. So dichtete zumindest August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, aber das waren erstens andere Zeiten, zweitens andere Örtlichkeiten: Kuckuck, Kuckuck ruft’s in München eher selten aus dem Wald.
Sowieso neigt der Münchner dazu, sich seinen Hautkrebs in Bewegungslosigkeit zu holen – Hocken im Straßencafé, Liegen auf der Liegewiese, eine Kombination daraus wie bei den beiden auf dem Foto kurz unterhalb der Maximiliansbrücke. Eine Sonnenbrille und die angenehme Vorstellung, dass ein paar Millionen Kilometer entfernt gerade eine Kernfusion stattfindet, mehr braucht er nicht für warme Gedanken.
Aber leider, leider: Das ist im Leben hässlich eingerichtet, dass es schönes Wetter immer nur während der Arbeitswoche gibt, jedoch Temperaturen und damit die menschliche Laune garantiert sinken, wenn das Wochenende naht. Im Fall München bedeutet das, dass es spätestens am Sonntag vorbei ist mit der Wärme, auch regnen soll’s dann wieder. Das Singen, Tanzen und Springen ist also, zum Kuckuck, zunächst einmal verschoben. Der Münchner legt die Sonnenbrille beiseite und denkt an den Sommer.