München-West/Mitte:Stephan Pilsinger wird CSU-Bundestagskandidat

Überschattet von Manipulationsvorwürfen aus der eigenen Partei, hat die CSU den 29-jährigen Arzt Stephan Pilsinger zum Bundestagskandidaten für den Wahlkreis München-West/Mitte gekürt. Der Vorsitzende der Jungen Union München setzte sich am Montagabend mit 101 Delegiertenstimmen deutlich gegen seine aussichtsreichste Gegenkandidatin Julia Obermeier durch. Die 31-jährige Bundestagsabgeordnete, die 2013 über die Liste ins Parlament zog und später von Mühldorf nach München umzog, erhielt 53 Stimmen. Der in einer Außenseiterrolle angetretene Christian Binder kam auf sechs Unterstützer. Pilsinger könnte damit die Nachfolge des langjährigen Abgeordneten und Ex-Kreisverwaltungsreferenten Hans-Peter Uhl antreten, der sich zur Bundestagswahl 2017 aus Altersgründen aus der Politik zurückzieht. Der Wahlkreis gilt aus CSU-Sicht als besonders aussichtsreich. Unmittelbar vor der Wahl sorgte der frühere Stadtrat Helmut Pfundstein für einen Eklat, indem er öffentlich am Mikrofon die Rechtmäßigkeit des Urnengangs anzweifelte. Mehrere Delegierte, Pfundstein nannte namentlich den JU-Kreisvorsitzenden Michael Daniel, wohnten nicht wie von der Satzung vorgeschrieben im Wahlbezirk. Pfundstein präsentierte zum Beleg eine offizielle Melderegisterauskunft vom 7. Juli, derzufolge Daniel seinen Wohnsitz in der Maxvorstadt hat. Der wies den Vorwurf unter Vorlage seines Personalausweises zurück.

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