Unter den Füßen auf der Gitterplattform werden die Gebäude und Menschen zu Miniaturen, die Skyline Münchens erstreckt sich auf der einen Seite, auf der anderen sieht man am Horizont bei klarem Himmel die Alpen. Diese Aussicht bekommt man auf der neuen Attraktion „Sky Thrill“, Beiname die Adrenalin-Plattform. Mit dem Umadum-Riesenrad geht es auf einer Plattform 80 Meter in die Höhe.
Seit fünf Jahren steht das Riesenrad im Werksviertel, in den Gondeln gab es bislang immer auch Erlebnisfahrten wie ein Weißwurstfrühstück oder eine Beach Party. „Einen Adrenalin-Kick bräuchte es mal“, sagt Michael Meier, Geschäftsführer des Umadum. So sei die Idee für die Plattform entstanden. Eigentlich ist es wie in einer Gondel. „Es ist nur außen rum alles weg.“
Bevor es auf die Plattform geht, gibt es eine Einweisung von Special Operator Michael Bader. Er erklärt, was es bei der Fahrt zu beachten gibt. Lose Gegenstände sind zum Beispiel nicht erlaubt, weil sie herunterfallen können. „Bitte auch nicht tanzen oder hüpfen.“ Anschließend händigt er eine Art Klettergurt aus, den man anlegen soll.
Dann überprüft Michael Bader bei jedem Gast, ob alle Gurte richtig sitzen. Insgesamt ist Platz für sechs Gäste, ein Special Operator fährt immer mit. Am Boden wird noch die richtige Seillänge eingestellt, dann kann man schon mal austesten, sich in das Seil reinzuhängen und einen Fuß auszustrecken. Ob man sich das auch noch in 80 Meter Höhe traut?
Auf der Plattform sichert Michael Bader jeden Gast mit zwei Karabinern an einem Stahlbalken in der Mitte. Jeder Schritt bringt die Plattform zum Wackeln, deswegen also das Tanz- und Hüpfverbot. Dann geht es los. Langsam und gemütlich setzt sich das Riesenrad in Bewegung, der sichere Boden entfernt sich. Wer schwindelfrei ist, kann bis an den Rand der Plattform gehen und dabei zusehen, wie das Werksviertel immer kleiner wird. Für alle anderen gibt es Haltegriffe in der Mitte der Plattform.


Oben angekommen erwartet einen ein Panoramablick über ganz München, „die schönste Stadt der Welt“, wie Geschäftsführer Meier sagt. Die 15-minütige Fahrt lässt genug Zeit, um den Blick schweifen zu lassen. Trotz leichten Windes ist es nicht so wackelig, wie befürchtet. Für einen Extra-Adrenalin-Kick kann man sich über den Rand der Plattform vorbeugen und die Arme ausbreiten, als stünde man am Bug der Titanic. Oder einen Fuß ausstrecken und ihn in der Luft baumeln lassen. Je länger die Fahrt dauere, desto mutiger werden die Leute, sagt Bader.
Am kommenden Wochenende eröffnet die Attraktion im Rahmen der Umadum-Sommer-Gaudi für alle Besucher. Dort kann man seine Fahrt direkt vor Ort buchen, danach wird es im Online-Shop möglich sein. Die Kosten liegen bei 49 Euro pro Fahrt. Ab 14 Jahren und einer Körpergröße von 1,40 m darf man mitfahren. Voraussichtlich ist die Plattform bis Ende Oktober oder Anfang November geöffnet, je nach Witterung.