Werksviertel:Das Ende der Krise

buffet Kull bar

Wenn's regnet, können die Gäste vom Dach in den verglasten Eventbereich umziehen.

(Foto: Florian Peljak)

Gastronom Rudi Kull eröffnet sein Pop-up-Restaurant wieder

Von Franz Kotteder

Rudi Kull hätte auch Grund gehabt zu jammern, keine Frage. Aber nun steht er hier im sechsten Stock vom Werk 3 im Werksviertel, im "München Hoch 5", und sagt: "Wir sind wahnsinnig glücklich, dass die Münchnerinnen und Münchner so zu uns halten." Bereits im vierten Jahr habe man im Sommer den Eventbereich mit Dachgarten im Werksviertel genutzt, um dort das Kull-Rooftop-Pop-up-Restaurant zu etablieren. Beim ersten Mal wollte man damit nur ein Ausweichquartier für das Restaurant Buffet Kull an der Marienstraße schaffen, weil das renoviert wurde. Aber mittlerweile hat es sich auch als Sommeralternative etabliert. Selbst wenn das Wetter schlecht ist, denn dann zieht man einfach vom Dach eine Etage tiefer in den vollverglasten, geräumigen Eventbereich mit spektakulärem Blick auf die Innenstadt. Und so kann Kull zur Eröffnung am Dienstagabend gleich auch noch "einen Anfang und ein Ende" verkünden, nämlich den Neustart für die Gastronomie und "das Ende des Lockdowns und, zumindest mental, das Ende der Pandemie für uns".

Die Corona-Pandemie hat Kulls Münchner Gaststättenimperium, das er gemeinsam mit Albert Weinzierl führt, empfindlich getroffen. In der Krise mussten sie schließlich ihr Flaggschiff, das Boutique-Hotel Louis am Viktualienmarkt, mitsamt dem Steakrestaurant Louis Grill, verkaufen. Kurzarbeitergeld und Überbrückungshilfen retteten das Unternehmen über die Krise. Zu ihm gehören eine Reihe von Restaurants - das Brenner an der Maximilianstraße, das Buffet Kull, die Bar Centrale, das Riva, die Weinbar Grapes, alle im Nordosten der Altstadt, dem sogenannten Graggenauer Viertel. Dort steht auch das Hotel Cortiina, und in Schwabing befindet sich noch das Brenner Kitchen und die Bar Giornale. Alle hat der Lockdown schwer getroffen, aber Kull sagt: "Wir schauen jetzt nach vorne, weil wir die letzten fünf, sechs Wochen erlebt haben, dass die Leute gerne wieder kommen, alles läuft gut!" Und das auch noch weitgehend ohne Touristen, wie er hinzufügt: "Es stimmt uns sehr zuversichtlich, dass wir die Unterstützung der Münchner Bevölkerung haben."

Das gilt offenbar auch für das Pop-up-Restaurant, in dem es bis 23. August täglich außer montags Klassiker aus dem Restaurant Buffet Kull gibt, Meeresfrüchte und Fisch vom Grill zum Beispiel. Ganz oben gibt es, bei schönem Wetter, auch eine Bar am Mini-Pool, in dem man aber nicht baden kann, höchstens mal eine Zehe hineinstecken darf. Aber zu große Hitze scheint ja nicht das Problem dieses Münchner Sommers zu sein.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: