Arbeiten hinter der BühneEinmal-Nasen aus Gelatine

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Fröhlich und umsichtig leitet Renate Dorn die Maske am Münchner Volkstheater.
Fröhlich und umsichtig leitet Renate Dorn die Maske am Münchner Volkstheater. (Foto: Florian Peljak)

Mit Knüpfnadel, hautfarbener Seidengaze und Echthaar: 80 Stunden kann es dauern, bis eine Perücke für den Schauspieler perfekt ist. Renate Dorn leitet die Maske im Volkstheater. Sie weiß, dass ihre Arbeit erst dann gut ist, wenn dem Zuschauer die Verfremdungen nicht auffallen.

Von Sabine Buchwald, München

Kameras können unerbittlich sein. Auch im Theater. Die Maskenbildnerin Renate Dorn weiß das sehr genau. In dem Stück "Der Selbstmörder", das im Volkstheater gerade auf dem Spielplan steht, sind die Seiten rechts und links der Bühne gigantische Projektionsflächen. Übergroß erscheint dort gleich am Anfang der Inszenierung der Kopf von Schauspieler Lorenz Hochhuth. Er sitzt als Semjon in einem Häuschen auf der Bühne. Von dort wird seine Mimik fürs Publikum von Kameras auf die Leinwände übertragen: Das Gesicht ist verzerrt, die Augen sind rot umrändert, die Haare lang. Für einen Mann ziemlich lang sogar. Sie reichen ihm bis zur Brust. "Trägt er eine Perücke?" Renate Dorn nickt. "Alle Schauspieler tragen Perücken in diesem Stück."

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