MVHS:Es gibt viel zu lernen

MVHS: Insgesamt 9000 Kurse will die Münchner Volkshochschule im Rahmen ihres Frühjahrs- und Sommerprogramms anbieten.

Insgesamt 9000 Kurse will die Münchner Volkshochschule im Rahmen ihres Frühjahrs- und Sommerprogramms anbieten.

(Foto: Florian Peljak)

Die Münchner Volkshochschule stellt ihr neues Programm vor - mit so vielen Kursen wie zu Vor-Corona-Zeiten. Neu ist auch ein Standort in Ramersdorf.

Von Patrik Stäbler

Wäre die Münchner Volkshochschule (MVHS) eine Kundin ihrer selbst, dann müsste man ihr im anstehenden Semester zumindest drei Kurse ans Herz legen - als praktische Hilfe im Umgang mit aktuellen Herausforderungen. Nummer eins ist der Vortrag "Coronavirus in München: Aus den Erfahrungen der Pandemie für die Zukunft lernen". Schließlich schlägt sich auch die landesweit größte Einrichtung ihrer Art seit nunmehr fast zwei Jahren mit den Folgen der Pandemie herum. "Das spielt nach wie vor eine große Rolle", sagt Managementdirektor Martin Ecker. So gelten für alle Kurse weiterhin das Gebot Maske oder Abstand sowie eine 2-G- oder 2-G-Plus-Regel. "Außerdem planen wir mit doppeltem Boden und können bei Bedarf viele Angebote auf Onlineformate umstellen", sagt Ecker.

Von der Pandemie weitgehend unberührt geblieben ist derweil der Umfang des Frühjahrs- und Sommerprogramms, das an diesem Dienstag erscheint. Insgesamt 9000 Kurse - so viele wie in Vor-Corona-Zeiten - finden sich in dem 900 Seiten dicken Programmheft, das in gedruckter Version an allen MVHS-Standorten, den Stadtbibliotheken und einigen Buchhandlungen ausliegt - sowie auf www.mvhs.de abrufbar ist. Ein Schwerpunkt des Angebots liegt auf dem Jubiläum der Olympischen Spiele 1972 in München. Die Palette der Veranstaltungen reicht dabei von einer Bildpräsentation zur Architektur im Olympiapark über den Kurs "Urban Sketching & Writing: Olympia damals und heute" bis hin zur Diskussionsrunde über die Rolle des Sports als Plattform für politischen Protest. Zudem wird auch die düstere Seite der Spiele betrachtet, etwa mit einem Film über die Überlebenden des Olympia-Attentats.

"Unsere Hoffnung ist, dass die Pandemie möglichst viele Angebote zulässt."

Fernab aller Olympia-Nostalgie würde sich für die Volkshochschülerin MVHS ein zweiter Kurs anbieten, nämlich das Wochenseminar "Neue Heimatkunde". Denn mit Beginn dieses Semesters gibt die Einrichtung gleich zwei ihrer Standorte auf und eröffnet dafür eine neue Heimat in Ramersdorf. Dort, im Neuen Balan an der Claudius-Keller-Straße 7, ist ein Bildungszentrum mit mehr als 30 Unterrichtsräumen entstanden. Überdies beheimatet das Gebäude unweit des Karl-Preis-Platzes auch die neue Anmeldestelle des Stadtbereichs Ost. Sie befand sich bisher im St.-Martin-Spital in Obergiesing, wo nun jedoch eine Sanierung der 128 Jahre alten Gemäuer ansteht. Nach voraussichtlich drei Jahren soll die MVHS dorthin zurückkehren - und dennoch weiterhin in Ramersdorf bleiben. Denn der dortige Standort ist nicht nur als Interimsbleibe gedacht, sondern auch als Ersatz für das Unterrichtshaus an der Schwanthalerstraße 2 am Stachus, von dem sich die Volkshochschule dauerhaft verabschiedet hat. Der Grund: Das Gebäude wird abgerissen und durch ein Hotel- und Geschäftshaus ersetzt.

Der dritte Kurs, der prädestiniert für die MVHS selbst wäre, ist ein Angebot namens Finanzielle Grundbildung, das den Teilnehmern laut Ankündigung den Dreiklang aus "G'scheid haushalten, konsumieren, sparen" lehrt. Und genau das wird die Einrichtung im Zuge der städtischen Haushaltskonsolidierung tun müssen. Laut MVHS beträgt das Sparziel fürs laufenden Jahr gut 700 000 Euro - bei einem Gesamthaushalt von 45 Millionen Euro. Da ein Großteil der Ausgaben seines Hauses auf feste Kosten für Personal, Mieten und Honorare entfallen, habe man nur wenig Spielraum, sagt Martin Ecker. Womöglich lasse sich die eine oder andere Investition verschieben. Darüber hinaus brauche es aber auch höhere Einnahmen, sagt der Managementdirektor. Entscheidend sei in diesem Zusammenhang nicht zuletzt die Entwicklung der Pandemie, schließlich hätten die vergangenen zwei Jahre die Buchungszahlen nach unten gedrückt. Entsprechend betont Martin Ecker mit Blick auf das neue Semester: "Unsere Hoffnung ist, dass die Pandemie möglichst viele Angebote zulässt."

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