Erneut ist die Feuerwehr zum Seniorenheim Vincentinum im Lehel ausgerückt. Am Donnerstagmittag galt es, den Kirchturm angesichts des Sturms zu sichern. Von dem beim Brand an Heiligabend stark zerstörten Turm waren zuvor Teile abgestürzt, weitere drohten herunterzufallen. Ein Ziffernblatt der Turmuhr und ein Blechteil seien wegen des am Donnerstag aufgekommenen Windes in den zerstörten und offenen Dachstuhl der Kirche gestürzt, wie ein Sprecher der Feuerwehr sagte. Von Mittag an war die Feuerwehr mit etwa 20 Kräften, einer Drehleiter und einem Hubrettungswagen am Vincentinum im Einsatz. Von jedem der Rettungskörbe aus banden jeweils zwei Höhenretter Spanngurte um die verbliebenen drei Ziffernblätter, um sie zu sichern.
Man wolle verhindern, dass angesichts des erwarteten Sturms weitere Teile herabfallen, sagte der Feuerwehrsprecher. Er betonte, es bestehe trotz des Windes keine Gefahr, dass der Kirchturm kollabieren könnte: Derzeit sei er „in keinster Weise einsturzgefährdet“. Der Bereich um den Turm ist im Hof des Vincentinums und in der Reitmorstraße abgesperrt.



Im Alten- und Pflegeheim Vincentinum war am Nachmittag des 24. Dezember ein Feuer ausgebrochen. Dabei wurden der Dachstuhl des Gebäudetrakts, der im rechten Winkel zur Oettingenstraße steht, der Dachstuhl der Kirche an der Reitmorstraße sowie der geschätzt knapp 40 Meter hohe Turm weitgehend zerstört. Der Turm gilt seither langfristig als einsturzgefährdet und soll nach dem Plan der Vincentinum-Verantwortlichen von der kommenden Woche an abgetragen werden. Zur Ursache des Feuers, das im dritten Stock in der Etage unter dem Dachbereich ausgebrochen war, hat sich die Polizei noch nicht geäußert. Die Brandfahnder des Präsidiums ermitteln.
Nach dem Feuer am Dienstag vergangener Woche waren einige Bewohner vorsorglich ins Krankenhaus transportiert worden, wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftung. Die Feuerwehr sprach von 15 Leichtverletzten. Nach medizinischen Untersuchungen habe sich laut einem Geschäftsführer des Altenheim-Trägers, des St.-Vincentinus-Zentralvereins, herausgestellt, dass sich der Verdacht nicht bestätigt habe. Tatsächlich sei niemand verletzt worden.