Die Stadt will den Viktualienmarkt für Fußgänger sicherer machen. Dazu will das Mobilitätsreferat testweise einen Zebrastreifen auf der Sparkassenstraße – zwischen der Bankfiliale und dem Alten Rathaus aufmalen. „Durch den Zebrastreifen sollen Fußgänger*innen besser geschützt und deren Sicherheitsgefühl beim Queren der Fahrbahn erhöht werden“, teilt Mobilitätsreferent Georg Dunkel nach einer Anfrage der SPD/Volt-Fraktion mit. „An kaum einem anderen Ort in der Münchner Altstadt ist es für Menschen zu Fuß so gefährlich wie am Viktualienmarkt“, heißt es in einem Antrag, den SPD und Volt bereits im vergangenen Jahr gestellt haben.
Der Abschnitt zwischen Tal und Prälat-Zistl-Straße ist eigentlich eine Fußgängerzone, die jedoch von Radfahrenden, Bussen und Taxen befahren werden darf. Die seien laut dem Antrag „oftmals viel zu schnell“ unterwegs. SPD und Volt fordern neben dem Zebrastreifen für Fußgänger auch eine zusätzliche Beschilderung entlang der sogenannten Kustermannfahrbahn am Viktualienmarkt, um die dort geltende Schrittgeschwindigkeit durchzusetzen.
Das Mobilitätsreferat hat dieses Jahr bereits Pflanzenkübel an den Eingängen aufgestellt, um die Fahrbahn zu verengen. Die Tafeln für die Fußgängerzone stehen nicht mehr am Rand der Gehwege, sondern sind nach innen gerückt. Außerdem sind sie mit dem Schriftzug „Schritttempo“ versehen. „Damit wird auch optisch die Aufmerksamkeit und das Bewusstsein dafür gestärkt, dass in eine Fußgängerzone eingefahren wird“, hieß es in der Antwort des Mobilitätsreferats auf den Antrag von SPD und Volt. An der Metzgerzeile soll kein weiteres Schild angebracht werden – zusätzliche Informationen können Verkehrsteilnehmende ablenken.
„Es ist schade, dass das Mobilitätsreferat kreative Lösungen wie ein großes Schild, das auf gegenseitige Rücksichtnahme hinweist, ablehnt. Wir hätten uns gut vorstellen können, dass eine solche Maßnahme wirkt“, teilt die SPD/Volt-Fraktionsvorsitzende Anne Hübner auf SZ-Anfrage mit. In der Metzgerzeile seien Durchfahrtsverbote denkbar, sollte sich die Situation für Fußgänger nicht verbessern. An der Einfahrt zum Viktualienmarkt ist es laut Hübner auch vorstellbar, zum Wort „Zone“ auf der Straße ein Symbol für Fußgänger zu ergänzen. „Denn niemand weiß genau, dass eine ‚Zone‘ eine Fußgängerzone sein soll.“
Ob sich Radfahrende, Busse und Taxen in Zukunft an die vorgegebene Schrittgeschwindigkeit halten, kontrolliert die Polizei laut eines Sprechers in Abstimmung mit der kommunalen Verkehrsüberwachung zwei bis drei Mal pro Woche gezielt und ansonsten im Rahmen des Streifendienstes. Wann der Zebrastreifen aufgemalt wird, kann das Mobilitätsreferat auf Anfrage nicht beantworten. Die verkehrsrechtliche Anordnung werde zeitnah an das Baureferat übergeben. Der Pilotversuch soll danach „bis zu einem Jahr“ dauern, erklärt eine Sprecherin.