Lokalrunde:Veganes auf dem Viktualienmarkt

Lokalrunde: Linsen, Grünkern, Quinoa und Emmer aus heimischer Produktion gibt es im kleinen Laden "Satt & gut" von Sabine Köhl auf dem Viktualienmarkt zu kaufen - beliebt ist auch der Mittagsimbiss.

Linsen, Grünkern, Quinoa und Emmer aus heimischer Produktion gibt es im kleinen Laden "Satt & gut" von Sabine Köhl auf dem Viktualienmarkt zu kaufen - beliebt ist auch der Mittagsimbiss.

(Foto: Stephan Rumpf)

Sabine Köhl verkauft in ihrem Laden "Satt & Gut" Grundnahrungsmittel von regionalen Produzenten. Zudem gibt es einen veganen und vegetarischen Mittagstisch - zwischen Geflügelhändler und Pferdemetzger.

Von Franz Kotteder

Auf dem Viktualienmarkt gibt es Salat und Gemüse aller Art, einheimisches und fremdartiges Obst aus der ganzen Welt - aber trotzdem ist er nicht unbedingt ein Paradies für Veganer und Vegetarier. Schließlich herrscht dort auf der Speisekarte doch das Schweinerne und die Rindsbratwurst vor. Doch seit einiger Zeit gibt es dort sogar kleine Oasen für Liebhaber veganer Gerichte. Sieht man einmal vom Hotdog-Imbiss Organic Garden in der Heiliggeiststraße ab, fällt da die Parzelle mit dem hübschen Namen Satt & gut auf.

Man findet den kleinen Laden am oberen östlichen Rand des Marktes, unterhalb der Heilig-Geist-Kirche und der Hofpfisterei, etwas eingezwängt zwischen dem Geflügelhändler Stephani und dem Pferdemetzger Kaspar Wörle, bezeichnenderweise. Früher gab es hier fränkische Spezialitäten, vor zwei Jahren gab das Geschäft dort auf und die Fläche wurde neu ausgeschrieben. Sabine Köhl hatte sich damals spontan beworben, mit einem Konzept für regionale Grundnahrungsmittel von Produzenten aus der Umgebung der Stadt. Die ehemalige Journalistin, die seit zwölf Jahren "in einem Unternehmen der Finanzindustrie" in Teilzeit arbeitet, wurde nicht genommen. "Da hatte ich eigentlich schon keine Lust mehr", erzählt sie, "und über Corona hinweg habe ich alles auch schon wieder komplett vergessen." Dann kam Ende Mai 2021 aber doch noch die Zusage, der Mitbewerber hatte verzichtet. Köhl sagte gleich zu: "Ich springe ja gerne mal ins kalte Wasser." Trotzdem zog sich alles noch hin, und sie hatte viel Zeit, an ihrem Konzept zu feilen.

Nun gibt es also nicht nur Linsen, Grünkern, Quinoa und Emmer aus heimischer Produktion, meist auch unabgepackt, bei ihr zu kaufen, sondern auch außergewöhnliche Produkte von etwas weiter her. Etwa das Soja-Miso aus dem Salzkammergut oder die "Alb-Leisa", eine spezielle Linsenart von der Schwäbischen Alb. Und es gibt einen sehr beliebten, mal veganen, mal vegetarischen Mittagsimbiss bei ihr, den sie selbst zubereitet. Besonders gut kommen der ayurvedische "Goldene Grießbrei" und die diversen Suppen an. Bei den Gewürzen lässt sie schon mal alle Fünfe grad sein, was die Regionalität angeht: "Beim Kochen kann ich nicht so streng sein." An diesem Freitag gibt es zum Beispiel Hirsesalat ungarischer Art mit Paprika und gebratenem Räuchertofu, am Samstag griechischen Linsensalat mit Kartoffeln (Satt & gut, Viktualienmarkt 3, Dienstag bis Freitag 10-18 Uhr, Samstag 9.30-16 Uhr, Sonntag/Montag Ruhetage. www.satt-und-gut.de, Telefon 0151-16 98 02 22).

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