Verkehr in München:Neue Schienen für die Tram

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Die bisher zweigleisige Straßenbahnhaltestelle am Hauptbahnhof soll um ein drittes Gleis erweitert werden. Visualisierung: Stadtwerke München (Foto: N/A)
  • Der Hauptbahnhof ist längst eine Baustelle, nun wird auch der Platz davor umgestaltet.
  • Von Montag, 6. April, an bauen die Stadtwerke München neue Trambahngleise.
  • Das bedeutet für den Auto- wie auch den öffentlichen Nahverkehr starke Einschränkungen - und zwar für die nächsten zwei Jahre.

Von Andreas Schubert

Am Bahnhofplatz wird es eng. Während die Bauarbeiten für das neue Zugangsgebäude des Bahnhofs bereits laufen, startet nun auch der Umbau des Platzes selbst. Vom kommenden Montag, 6. April, an bauen die Stadtwerke München (SWM) neue Trambahngleise. Das bedeutet für den Auto- wie auch den öffentlichen Nahverkehr starke Einschränkungen - und zwar für die nächsten zwei Jahre.

Die SWM erweitern die derzeit zweigleisige Haltestelle auf dem Bahnhofplatz um ein drittes Gleis, um die Leistungsfähigkeit für die Tram zu erhöhen. Zusätzlich entsteht eine Gleisverbindung von der Arnulfstraße in die Prielmayerstraße. Dieser neue Bypass ermöglicht laut Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) Umleitungen bei Störungen sowie spätere Taktverdichtungen. Für die Tram bedeutet dies während der Bauzeit: Die Linien 16, 17, 19 und 20 müssen von Montag an rund um den Hauptbahnhof umgeleitet oder unterbrochen werden.

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Im Detail heißt dies: Die Linien 16 und 17 enden aus Richtung St. Emmeram kommend am Stachus. Die Haltestellen Hauptbahnhof, Hauptbahnhof Nord und Hopfenstraße werden nicht bedient. Zwischen Hackerbrücke und Romanplatz richtet die MVG die Tramlinie 36 ein. Wegen Bauarbeiten an der Ludwigsbrücke verkehrt abweichend von diesem Konzept noch bis einschließlich 9. April zwischen St. Emmeram und Max-Weber-Platz die Sonderlinie 37 anstelle der Tram 17.

Die Linie 12 wird während der Bauzeit vom Romanplatz zur Amalienburgstraße verlängert, um die in diesem Abschnitt entfallende Tram 17 zu ersetzen. Fahrgäste mit Zielen zwischen Romanplatz und Amalienburgstraße - etwa Schloss Nymphenburg - haben somit die Möglichkeit, die Baustelle bequem via Rotkreuzplatz zu umfahren, wo sie zwischen U1/U7 und Tram 12 umsteigen können.

Die Linie 19 fährt nur zwischen Berg am Laim und Stachus. Der Halt am Hauptbahnhof entfällt. Den Abschnitt Pasing Bahnhof bis Hauptbahnhof Süd übernimmt während der Bauzeit die Tramlinie 39, die ab Hauptbahnhof Süd weiter über den Stachus (Südseite) zum Sendlinger Tor fährt.

Die Linie 20 hält am Stachus Richtung Moosach abweichend in der Prielmayerstraße und kann die Haltestelle Hauptbahnhof nicht bedienen. Fahrgäste müssen auf die Haltestelle Hauptbahnhof Nord in der Dachauer Straße ausweichen.

Indirekt von dieser Maßnahme betroffen sind auch die Linien 27 und 28, die am Stachus zur Linie 16 respektive 17 werden und daher zwischen Stachus und Sendlinger Tor unter diesen Liniennummern verkehren.

Nicht nur tagsüber kommt es zu Einschränkungen

Auch im Nachtnetz sind durch die Sperrung des Bahnhofplatzes einige Änderungen erforderlich: Die Linie N17 fährt nur zwischen Effnerplatz und Stachus, den Streckenast zur Amalienburgstraße bedienen Ersatzbusse. Die Linie N19 wird zweigeteilt: Zwischen St.-Veit-Straße und Stachus verkehren die Züge regulär, den Abschnitt von Pasing bis Stachus übernimmt die ersatzweise eingerichtete Tramlinie N39. Die Linie N20 hält wie tagsüber am Stachus abweichend in der Prielmayerstraße. Die Haltestelle Hauptbahnhof kann von keiner Linie bedient werden.

Diese Änderungen gelten bis 14. Juni dieses Jahres. Danach tritt wegen der Sperrung der südlichen Dachauer Straße ein modifiziertes Konzept in Kraft, über das die MVG rechtzeitig informieren will. Für Autos wird der Bahnhofplatz ab der Einmündung Schützenstraße in nördlicher Richtung gesperrt. Der Autoverkehr wird über die Schützenstraße und Luitpoldstraße umgeleitet.

Während der ersten Bauphase vom 6. April bis 14. Juni wird die Gleiskreuzung am nördlichen Ende des Bahnhofplatzes an der Einmündung Arnulfstraße erneuert und das dritte Gleis nördlich der Einmündung Schützenstraße gebaut. Der Kreuzungsbereich Prielmayer-, Luisen-, Arnulfstraße ist daher nicht befahrbar. Für Fußgänger bleibt der Bahnhofplatz östlich des Baufeldes mit einigen Einschränkungen passierbar. Um das Baufeld zu queren, können sie in das unterirdische Zwischengeschoss ausweichen. Der Hauptbahnhof ist weiterhin über die Arnulfstraße (Nordseite) und die Bayerstraße (Südseite) oberirdisch erreichbar.

In der zweiten Bauphase ab Mitte Juni dehnt sich die Baustelle dann in die Dachauer Straße bis einschließlich Haltestelle Karlstraße aus. Die SWM erneuern insgesamt rund 3100 Meter Schienen, 14 Weichen und elf einzelne Gleiskreuzungen. Zusätzlich erhält die Linie 20 am Bahnhofplatz eine eigene Halteposition. Mit diesem dritten Gleis, das 2021 in Betrieb geht, soll die bestehende Haltestelle entlastet und damit der Betriebsablauf flüssiger werden.

© SZ vom 04.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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