Verkehrspolitik:Entscheidung über Umbau der Lindwurmstraße vertagt

Die Lindwurmstraße gehört zu einer, auch von Radlern stark frequentierten Straße in München. (Foto: Robert Haas)

Das ursprüngliche Konzept des Mobilitätsreferats sollte für 40 Millionen Euro vor allem die Sicherheit für Radfahrer verbessern. Nun sollen zunächst günstigere Alternativen geprüft werden.

Von Joachim Mölter

Die Mitglieder des Mobilitätsausschusses im Münchner Stadtrat haben am Mittwoch die Entscheidung über den Umbau der Lindwurmstraße zugunsten des Radverkehrs überraschend verschoben. Das höchst umstrittene Thema soll nun im Herbst bei der nächsten Sitzung des Gremiums erneut auf die Tagesordnung kommen. Bis dahin steht ein zentrales Projekt des Radentscheids von 2019 und der daraus folgenden Verkehrswende still.

Das Konzept des Mobilitätsreferats sah ursprünglich eine komplette Neugestaltung der Lindwurmstraße für rund 40 Millionen Euro vor, um die Sicherheit für Radfahrer und Radfahrerinnen zu verbessern. Angesichts der Finanzlage der Stadt war das offensichtlich nicht mehr mehrheitsfähig.

Am Dienstagnachmittag schienen Grüne/Rosa Liste und SPD/Volt eine billigere Variante gefunden zu haben, die nur ein Viertel der Maximallösung kosten soll. Unabhängig voneinander formulierten sie Änderungsanträge, unabhängig voneinander kündigten sie die fast gleichlautenden Vorschläge an. Unter einer gemeinsamen Linie stellt man sich etwas anderes vor.

Dem FDP-Stadtrat Fritz Roth waren die kurzfristig vorgelegten Anträge jedenfalls zu viel – er beantragte die Vertagung. Bis auf ÖDP und Linke stimmten alle Fraktionen zu, auch die grün-rote Stadtratsmehrheit. „Von der Umsetzung her gibt es keine Verzögerung“, versicherte Paul Bickelbacher (Grüne); die ersten Baumaßnahmen sollen ohnehin erst im Herbst 2025 erfolgen. Dass jetzt über die eine oder andere Stelle noch einmal in Ruhe diskutiert werden kann, hält auch Andreas Schuster (SPD) für sinnvoll: „Wir werden auf den Änderungsanträgen aufbauen.“

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