Zu einer Haftstrafe von sieben Jahren hat das Landgericht den 44-jährigen David T. verurteilt. Er wurde der versuchten und der vollendeten Vergewaltigung für schuldig befunden. Dem Urteil zufolge hat er im Januar des vergangenen Jahres frühmorgens am Bahnhof Trudering zunächst einen Mann angegriffen, den er für eine Frau hielt. Als er seinen Irrtum bemerkte, flüchtete er. Kurze Zeit später jedoch fiel er am Ausgang der Unterführung über eine 44-jährige Frau her und vergewaltigte sie, durch Faustschläge wurde das Opfer zudem am Kopf schwer verletzt.
Der Angeklagte hatte über seine Rechtsanwältin Birgit Schwerdt erklärt, er könne sich an das Geschehen nicht erinnern, weil er betrunken gewesen sei und Cannabis geraucht habe. Am zweiten Verhandlungstag hatte er dann aus seinem Leben erzählt: Er sei aus seiner Heimat Sierra Leone nach Deutschland geflohen und habe auf der Flucht im Mittelmeer Menschen ertrinken gesehen. Um diese Bilder zu vergessen, habe er Alkohol und andere Drogen konsumiert. Das Gericht beeindruckte diese Einlassung aber nicht, es ging bei der Strafe sogar über den Antrag der Staatsanwaltschaft hinaus, die sechs Jahre und neun Monate gefordert hatte.