Schwierig zu sagen, was man am meisten vermissen wird, wenn die Zeit der verschlossenen Tür anbricht. Ist es die düstere, für Klaustrophobie-Geplagte furchterregende Wendeltreppe, aus deren Wand die Beine eines Maurers ragen, der, wie die beigefügte Informationstafel verrät, „im Übereifer des Ausbaues dieses Musäums“ sich selbst eingegipst hat? Oder ist es die Fülle an Fotos, Ton- und Filmdokumenten, an Bravourstücken des höheren Blödsinns, die einen erhellenden Blick aufs Leben und das genialisch gspinnerte Werk des Humor-Virtuosen und seiner kongenialen Partnerin ermöglicht? Oder vielleicht doch das Turmstüberl oben im Südturm des Isartors, wo die Gäste, auf originalen Thonetstühlen aus dem einstigen Boheme-Hauptquartier „Café Stefanie“ sitzend, ihre Weißwürscht zuzzeln? Ja, ja und ja – man wird das vermissen, alles und noch mehr, wenn am 7. Oktober das Valentin-Karlstadt-Musäum schließt – angeblich für etwa 18 Monate, aber in München werden daraus leicht mal fünf oder zehn Jahre.
Humor im Isartor:Die schreckliche, musäumslose Zeit bricht an
Lesezeit: 6 Min.
Weil das Valentin-Karlstadt-Musäum saniert wird, schließt es für 18 Monate. Angeblich, denn in München können daraus leicht fünf Jahre werden. Zeit für einen Streifzug durch diese wunderbar alberne Welt.
Von Wolfgang Görl
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