Abschied des US-Generalkonsuls:„München ist nicht Bayern und umgekehrt“

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Trägt gerne Lederhose: US-Generalkonsul Timothy Liston (rechts) auf der Wiesn mit dem Münchner Wirtschaftsreferenten Clemens Baumgärtner. (Foto: Pete Camsky / US-Generalkonsulat München)

Drei Jahre war Timothy Liston US-Generalkonsul in München. Was lernt man da über Land und Leute? Was wird er vermissen? Ein Gespräch. 

Interview von Martina Scherf

Es sind die letzten Tage für Timothy Liston in München, und er muss in dieser Zeit noch oft „Servus“ sagen. Nach drei Jahren verlässt der US-Generalkonsul München, der Abschied fällt ihm schwer, gibt er zu. Aber so ist das Diplomatenleben, in Texas wartet ein neuer Job auf ihn. Nach Stationen in Vietnam, Vilnius und Wien war er 2021 ins US-Konsulat am Englischen Garten in München gekommen, sein „Traumjob“. Sein Spezialgebiet ist Militärpolitik. Liston hat in Bonn Volkswirtschaft und Germanistik studiert und vor dem Eintritt in den Auswärtigen Dienst für die Robert-Bosch-Stiftung gearbeitet. Der 53-Jährige spricht Vietnamesisch, Litauisch, Deutsch und Bairisch – seine Frau stammt aus der Nähe von München. Liston liebt das gesellschaftliche Parkett. Er hat Vizepräsidentin Kamala Harris den roten Teppich bei der Münchner Sicherheitskonferenz ausgerollt und die National Football League nach München geholt. Der Amerikaner kennt Bayern besser als mancher Einheimische. Der Freistaat, sagt der Diplomat, sei seine zweite Heimat, der Ort, an dem seine Seele zu Hause sei. Seine Freunde begrüßt er am liebsten mit „Servus, griaß’di.“

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Von Martina Scherf

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