Der grüne Daumen kam erst später. Am Anfang war da vor allem Unmut über die Fahrräder, die unentwegt auf den kleinen Grünstreifen vor ihrem Wohnhaus in der Palmstraße gepfeffert wurden. Die Fläche um den Baum muss einen traurigen Anblick geboten haben, keine Biene weit und breit, nur ein paar spärliche Grashalme, die sich den Weg durch die harte Erde gebahnt hatten. "Das tat mir so leid. Ich wollte in erster Linie den Insekten ein Zuhause geben", sagt Anna Helidonis. Und so wurde sie 2022 Grünpatin beim Münchner Umweltverein Green City, der im Auftrag der Stadt München die ehrenamtliche Bepflanzung des "Straßenbegleitgrüns", wie das im Deutsch der Behörden heißt, koordiniert und betreut. Mit Vertrag und von der Stadtgärtnerei gesponserten Pflanzen für fünf Quadratmeter.
SZ-Serie: Klimawandel - Wie sich München wandelt:Vom Glück, einen Regenwurm zu finden
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Die einen werfen Blumenzwiebeln, die anderen übernehmen offiziell eine Patenschaft für ein Fleckchen Erden - Gärtnern in der Stadt ist gut fürs Klima. Und bringt mitunter ganz neue Erkenntnisse.

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