„Más!“, ruft der Mann mit dem Mikrofon in die Menge. „Mehr!“ Immer und immer wieder. „Más! Más! – Mehr! Mehr!“ Und er bekommt mehr: mehr Menschen, die verzückt die Arme in die Höhe recken, mehr von Schweiß und wohl auch mehr tränennasse Gesichter, mehr Menschen, die zu zittern anfangen, als das Wort „zittern!“ fällt, mehr Menschen, die schrill zu lachen beginnen auf eine Art, die man unter anderen Umständen wohl als hysterisch bezeichnen würde. Und mehr Menschen, die zu Boden sinken, als der Prediger sie berührt.
Münchner Olympiahalle:„Offenbarungen und Seltsames“: Wie die umstrittene Glaubenskonferenz Unum ablief
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Drinnen geht es um den Heiligen Geist – und um Geld. Draußen äußern Demonstranten die Sorge, die spirituelle Sehnsucht von Gläubigen werde für handfeste Ziele instrumentalisiert. Ein Besuch.
Von Martin Bernstein

Umstrittene Großveranstaltung:Eine Glaubenskonferenz, die spaltet
In der Münchner Olympiahalle treffen sich Tausende Christen. Hauptredner ist ein US-amerikanischer Prediger, der die Aufhebung der Säkularisation fordert. Die Organisatoren wollen angeblich „Trennendes überwinden“. Bürgermeisterin Verena Dietl bezeichnet das als „grotesk“.
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