Das letzte Bundesliga-Wochenende hat wieder einmal bewiesen, dass das Glück ein Münchner sein muss. Also nicht das Glück im Sinn von Dusel, denn alles war natürlich exakt voraus berechnet zwischen den Bayern, Köln, Mainz und den fatalen Dortmundern, sondern das Glück das man empfindet, wenn man zufrieden ist, freudvoll, selig - im Englischen gibt's für diese Unterscheidung die beiden Wörter "lucky" und "happy", das steht im Deutschen leider nicht zur Verfügung.
Also: Der Münchner, und nicht nur der fußballspielende, ist glücklich, ausgesprochen sogar. Das hat auch der nun veröffentlichte "Glücksatlas 2022" herausgefunden, den ein Lotterieunternehmen herausgibt, obwohl dieses ja eher für "luckiness" als für "happiness" zuständig ist. Genauer gesagt: Unter den zwölf untersuchten deutschen Großstädten gibt es nur zwei, in denen die Menschen noch glücklicher sind als die Münchner. Merkwürdigerweise gehen Silber und Gold an Frankfurt und an Hamburg - wo doch aus der einen Metropole jegliches finanzpolitische Unheil über dieses Land kommt, während die andere, wenn überhaupt, für das notorisch schlechte Wetter bekannt ist.
Mehr Geld, mehr Arbeit und keine Weiterempfehlung
Die Münchner sind vergleichsweise reich - 33 200 Euro verfügbares Einkommen pro Familie, gegen 26 100 in den anderen Städten -, es gibt nur 0,4 Einbrüche pro 1000 Einwohner, dafür aber 306 Ärzte je 10 000 Bürger. Wenn sich die Münchner über etwas beschweren, dann über die hohen Mieten (wozu sie aber natürlich zuvor erst eine Wohnung gefunden haben müssen) und die viele Arbeit, die hier anfällt: Im Schnitt arbeiten der Münchner und die Münchnerin 6,9 Stunden pro Tag, während Hamburgern, Frankfurtern und anderen Faulpelzen bereits nach 4,9 Stunden der Hammer aus der Hand fällt.
Lustigerweise würden trotz aller Positiva nur 51 Prozent der Münchner Bekannten empfehlen, nach München zu ziehen. Das wird in der Umfrage vor allem mit der Situation auf dem Wohnungsmarkt erklärt, der wahre Grund ist aber ein anderer: Der Münchner ist glücklich, so wie's ist, da braucht er nicht noch mehr Leute dazu.