1: Was ist Ihre einprägsamste Erinnerung an Uli Hoeneß?
Ich erinnere mich gerne daran, wie er nach der Haft zurückgekommen ist und frenetisch gefeiert wurde. Es haben gar nicht alle Mitglieder in den Audi Dome gepasst, einige waren im Festzelt draußen untergebracht. Aber alle waren froh, dass er wieder zurück ist und man hat diese besondere Energie in der Luft gespürt. Mich hat es gefreut, dass er das ganze wieder an sich reist und mit dem Verein nochmal alles geben möchte. Ich hatte eher erwartet, dass die Fanlager gespalten sind, was aber ganz und gar nicht der Fall war. Ich finde es super, dass der große Teil des Vereins ihm dankbar ist.
2: Was ist seine größte Stärke und was seine größte Schwäche?
Seine größte Stärke ist auf jeden Fall das Wirtschaften, was ihm auch privat sehr gut gelungen ist. Einen Verein von 12 Millionen DM mittlerweile zu einem über 750 Millionen Euro Umsatz zu bringen, das ist natürlich Wahnsinn. Seine größte Schwäche ist wahrscheinlich sein Jähzorn. Er kann nicht an sich halten, wenn es vielleicht mal besser wäre - Stichwort Menschenrechte-Pressekonferenz. Aber ich glaub, da ist er mittlerweile schon so selbstreflektiert, dass er im Nachhinein weiß, wann es gut war und wann nicht und er findet dann im Nachgang trotzdem noch die richtigen Worte.
3: Was wünschen Sie Uli Hoeneß für die Zukunft?
Ich wünsche ihm, dass er jetzt viel Zeit mit seiner Familie findet und dass er ein bisschen vom Verein loslassen kann, was bestimmt nicht leicht wird. Und ich wünsche ihm, dass er als Zuschauer und als Aufsichtsratsmitglied in der Allianz Arena weitere große Erfolge feiern kann.