München:Eiskalt entmietet und zerstört

München: An dieser Stelle stand bis zum 1. September 2017 das Uhrmacherhäusl. Um an das denkmalgeschützte Haus in Obergiesing zu erinnern, wurde ein rotes Kreuz mit der Inschrift "unvergessen" aufgestellt.

An dieser Stelle stand bis zum 1. September 2017 das Uhrmacherhäusl. Um an das denkmalgeschützte Haus in Obergiesing zu erinnern, wurde ein rotes Kreuz mit der Inschrift "unvergessen" aufgestellt.

(Foto: Florian Peljak)

Der Eigentümer des denkmalgeschützten Uhrmacherhäusls soll Bewohner genötigt und das Handwerkerhaus ohne Genehmigung abgerissen haben. Anfang Mai startet nun der Prozess gegen Andreas S.

Von Susi Wimmer

Der Winter 2016/2017 war kalt, außergewöhnlich eisig. Der Januar war der kälteste seit 30 Jahren, so sagen es die Meteorologen. Für Thomas R. (Name geändert) und seine Familie muss die Zeit unerträglich gewesen sein: In der kleinen Wohnung im Uhrmacherhäusl in Giesing war die Haustüre ausgehängt, Wasser und Strom waren abgestellt worden und einige Dachziegel entfernt. Eigentümer Andreas S. hatte seinem Mieter zuvor Geld für den Auszug angeboten, dann Eigenbedarf angemeldet, dann "kalt entmietet", so sieht es die Staatsanwaltschaft. Im Februar gab Familie R. schließlich klein bei und zog aus.

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