Nahverkehr:U-Bahn-Fahrgäste rauchen, andere deaktivieren Notverriegelung

Die U6 sollte eigentlich zum Klinikum Großhadern fahren, musste aber einen ungeplanten Stopp machen. (Foto: Catherina Hess)

Nach dem Spiel des FC Bayern kommt es zu einem Zwischenfall in der U6. Die Polizei rückt zwischen den Haltestellen Freimann und Kieferngarten an – weil sich Personen auf dem Gleis befinden.

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ist es auf der Strecke der U-Bahn-Linie 6 zu einem Polizeieinsatz gekommen: Laut Polizei befanden sich in der Bahn vorwiegend Fußballfans von Dinamo Zagreb, die nach dem Champions-League-Spiel beim FC Bayern Richtung Innenstadt fuhren.

Der Zug musste wegen der Betriebsstörung einer anderen Bahn zwischen den Haltestellen Freimann und Kieferngarten warten. Nach Aussagen eines Zeugen sollen sich einige Insassen währenddessen Zigaretten angezündet haben, wie es von der Polizei hieß. Andere Passagiere hätten die Notverriegelung der Türen deaktiviert. Ob sie das wegen des Rauches getan hätten, sei bislang unklar. Einige Fahrgäste verließen den Zug und liefen über den Gleisbereich. Weil der U-Bahn-Fahrer nicht erkennen konnte, ob sich noch Personen auf dem Gleis aufhalten, fuhr er nicht weiter. Aus Sicherheitsgründen schaltete die Leitstelle der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) schließlich den Strom ab und stoppte den Bahnverkehr.

Mehrere Fahrgäste alarmierten gegen 0.20 Uhr den Notruf. Mehr als 100 Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr kamen daraufhin an den Einsatzort, um die Situation zu klären. Im Gleisbereich trafen sie mehrere Personen an und begleiteten sie zusammen mit den noch im Zug befindlichen Fahrgästen zu den Haltestellen Freimann und Studentenstadt. Die Evakuierung dauerte laut Polizei knapp eine halbe Stunde. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand, aber die Polizei hat die Ermittlungen wegen des Missbrauchs von Nothilfeeinrichtungen aufgenommen. Der Bahnverkehr musste für etwa eineinhalb Stunden gesperrt werden.

© SZ/tbr/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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