Neuer Zugang zum U-Bahnhof:Hinein ins knallgelbe Sendlinger Tor

Neuer Zugang zum U-Bahnhof: Schön gackerlgelb: Barbara Mittermeier von den Stadtwerken präsentiert den renovierten Zugang zum U-Bahnhof Sendlinger Tor.

Schön gackerlgelb: Barbara Mittermeier von den Stadtwerken präsentiert den renovierten Zugang zum U-Bahnhof Sendlinger Tor.

(Foto: SWM/MVG)

Auf der Riesenbaustelle mitten in der Stadt gibt es sichtbare Fortschritte - insgesamt aber zieht sich das Projekt länger als gedacht.

Von Andreas Schubert

Seit März 2017 wird der U-Bahnhof Sendlinger Tor umgebaut. An diesem Mittwoch wird nun der erste erneuerte Zugang freigegeben. Über die Treppe an der östlichen Seite der Sonnenstraße gelangen Fahrgäste dann wieder in das Zwischengeschoss. In den vergangenen Monaten war dieser Eingang wegen der Sanierungsarbeiten gesperrt.

"Trotz Corona kommen wir mit dem Umbau gut voran", teilt Barbara Mittermeier, die stellvertretende Projektleiterin am Sendlinger Tor, mit. Der Umbau erfolgt unter laufendem Betrieb und wird sich noch bis 2023 hinziehen. Der ursprünglich geplante Abschluss Ende 2022 kann nicht eingehalten werden, da im Untergrund Materialien aufgetaucht sind, mit denen die Ingenieure und Bauarbeiter nicht gerechnet hatten, etwa eine dicke Betondecke und ein Stahlträger. Ingo Wortmann, Chef der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) räumt ein, dass die Bauarbeiten natürlich eine Belastung für alle darstellten. "Deswegen freut es mich, dass der Fortschritt auf der Baustelle nach und nach sichtbar wird und die Fahrgäste die erneuerten Bereiche bereits nutzen können", sagt er.

Der U-Bahnhof wird durch den Umbau großzügiger, an den Bahnsteigen bekommen die Passagiere deutlich mehr Platz. Durch zwei Erweiterungsbauten, von denen einer bereits in Betrieb ist, wächst die Station um rund 3000 Quadratmeter. Das entspricht nach Angaben der Stadtwerke in etwa der Größe des Sendlinger-Tor-Platzes.

Das Farbkonzept bleibt zwar das gleiche - allerdings in einer deutlich auffälligeren Variante

Der Umbau war aus Sicht der Stadtwerke fällig, denn in normalen Zeiten nutzen etwa 150 000 Menschen am Tag den U-Bahnhof, in Zukunft werden noch mehr erwartet. Trotz der Modernisierung behalten die Bahnsteigebenen ihr ursprüngliches Farbkonzept: Gelb bleibt die untere Ebene der U 1 und U 2, blau die Ebene der U 3 und U 6. Die Decke im Zwischengeschoss wird schwarz.

Dabei allerdings verwenden die Gestalter deutlich auffälligere Farben als in den Siebzigerjahren. Der nun renovierte Zugang ist wie auch der Erweiterungsbau zwischen den Bahnsteigen der U 1 und U 2 und dem Zwischengeschoss in knalligem Gelb gehalten. Zeitgemäß ist der Zugang mit zwei Handläufen an den Seiten, einem Doppelhandlauf in der Mitte und einem Stufenbelag aus Naturstein ausgestattet.

Die Fahrgäste müssen sich allerdings nun auf eine neue langwierige Einschränkung einstellen. In den kommenden Monaten wird der Zugang Richtung Sendlinger Straße saniert und voraussichtlich bis Ende 2021 gesperrt. Damit fällt auch die dortige Rolltreppe für mehr als ein Jahr weg. Fahrgäste, die den Bahnhof in Richtung Sendlinger Straße verlassen möchten oder aus dieser Richtung kommen, müssen nun den erneuerten Zugang, an dem es keine Rolltreppe gibt, nutzen.

Menschen mit eingeschränkter Mobilität bleibt fortan nichts anderes übrig, als den Aufzug vom Zwischengeschoss zur Oberfläche an der Ecke zur Blumenstraße zu nutzen. Wer auf die Sonnenstraße in Richtung Norden möchte, kann auch auf den inzwischen erneuerten Aufzug ausweichen, der das Zwischengeschoss und die Oberfläche am Brunnen in der Tramwendeschleife verbindet.

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