Streckensperrung bei der U-Bahn:Wie läuft es ohne U3 und U6?

Streckensperrung bei der U-Bahn: Zwischen Goetheplatz und Implerstraße müssen Fahrgäste von der U-Bahn in Busse umsteigen.

Zwischen Goetheplatz und Implerstraße müssen Fahrgäste von der U-Bahn in Busse umsteigen.

(Foto: Florian Peljak)

Weil der U-Bahn-Tunnel zwischen Goetheplatz und Implerstraße saniert wird, müssen Fahrgäste Busse benutzen. Bis zu 42 Fahrzeuge sind beim Ersatzverkehr im Einsatz - der erste Bus ist dabei nicht immer die beste Wahl.

Von Andreas Schubert

Der Andrang erinnert an die Zeit vor der Corona-Pandemie: Enge in der U-Bahn, Gedränge im Bus: Seit Montag sanieren die Stadtwerke München (SWM) den U-Bahn-Tunnel zwischen Goetheplatz und Implerstraße, weshalb die Strecke komplett gesperrt ist. Für die Passagiere bedeutet dies, dass sie drei Monate lang in diesem Abschnitt auf Busse umsteigen müssen. Bis zu 180 000 Fahrgäste sind täglich mit den betroffenen Linien U3 und U6 unterwegs.

Eines muss man der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) dabei lassen: Der Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen ist gut organisiert. Bis zu 42 zusätzliche Busse hat die MVG dabei im Einsatz. Unter anderem hat das Verkehrsunternehmen Fahrzeuge von der Bus-Company Franken aus Nürnberg im Einsatz. Und die Kapazitäten reichen anscheinend aus.

Am Resi-Huber-Platz, wo die Ersatzbusse am U-Bahnhof Brudermühlstraße halten, sind am Morgen mehrere Gelenkbusse und sogenannte Buszüge mit Anhänger im Einsatz, in die etwa 100 respektive 130 Passagiere passen. Etwa alle sieben Minuten spuckt die U3 Passagiere aus, die der ausführlichen Beschilderung Richtung SEV folgen und sich eilig in die Busse drängen. Von denen startet am Morgen alle zweieinhalb Minuten einer Richtung Goetheplatz und von dort weiter zum Hauptbahnhof.

Am Bahnsteig und an der Oberfläche sind MVG-Mitarbeiter mit gelben Westen postiert, die den Passagieren den Weg erklären. Am Info-Stand am Resi-Huber-Platz hält sich die Nachfrage am Vormittag allerdings in Grenzen. Alles sei relativ ruhig, meint ein MVG-Mann.

Der dichte Takt führt dazu, dass die Busse fast direkt hintereinander fahren. Aber wie schon beim Ersatzverkehr im Sommer 2020 in der Ludwigstraße, als die Strecke zwischen Universität und Münchner Freiheit saniert wurde, machen viele Fahrgäste den Fehler, dass sie sich in den zuerst abfahrenden Bus hineindrängeln. Dies führt dazu, dass im Fahrzeug dahinter relativ viel Platz übrig bleibt, während man im vorderen Bus dagegen froh über die Maskenpflicht ist. Ähnlich ist das auch in der als Ringlinie angelegten SEV-Linie U6, die vom Goetheplatz über die Tumblingerstraße zur Implerstraße und dann wieder weiter zum Goetheplatz fährt. Mal geht es eng zu, mal wieder nicht.

Immerhin geht die Fahrt mit den Ersatzbussen relativ flott voran, auch in der Lindwurmstraße. Zumindest am ersten Morgen der U-Bahn-Sperrung bleibt der Bus nicht im Stau stecken, wie es einige Lokalpolitiker befürchtet hatten. Etwa sieben Minuten dauert es bis zum Goetheplatz. Dort steigen dann viele wieder in die U-Bahn um, zur Stoßzeit verkehrt die U6 Nord ab Goetheplatz im Fünf-Minuten-Takt. Bis sie Richtung Innenstadt startet, wird sie nach und nach ziemlich voll.

Wer dann etwa weiter Richtung Moosach will, kann am Sendlinger Tor, spätestens aber an der Münchner Freiheit in die U3 umsteigen. In der Gegenrichtung müssen U3-Passagiere am Sendlinger Tor in die U6 wechseln und dann am Goetheplatz in den SEV-Bus. Das ist alles durchaus umständlich, mit Warte- und Umsteigezeiten ist schnell mal eine Viertelstunde zusätzliche Reisezeit vergangen. Die meisten Fahrgäste nehmen dies aber gelassen in Kauf. Höchstens ein vereinzeltes Granteln ist zu vernehmen.

Weil eine Baustelle offenbar selten alleine kommt, finden bei der U6 diese Woche auch noch Wartungsarbeiten zwischen Fröttmaning und Garching-Forschungszentrum statt. Deshalb verkehrt die U6 in diesem Abschnitt am Mittwoch, 16. März, und Donnerstag, 17. März, jeweils von etwa 10.30 bis 14.30 Uhr nur im 20-Minuten-Takt.

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