Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt:Eine ungebührliche Einmischung in die Missbrauchsdebatte?

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„Unglaublich viel unerledigt“ ist nach Ansicht der Soziologin Barbara Kavemann in der wissenschaftlichen Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt - hier die Skulptur "Mädchen mit Taube" von Max Kratz in Feldafing. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Die Evangelische Akademie Tutzing und ein renommiertes Münchner Institut veranstalten eine Tagung zu Missbrauch. Dabei streiten sie öffentlich über einen Theologie-Vortrag im Programm. Hat der Landesbischof Druck auf eine seiner „Denkwerkstätten“ ausgeübt?

Von Bernd Kastner

Am Ende formulierte Katharina Kracht einen Wunsch. Die beiden großen Kirchen, die evangelische und die katholische, erhalten jedes Jahr Hunderte Millionen Euro vom Staat, seit der Säkularisation vor gut 200 Jahren. Davon, sagte Kracht, sollten sie den Zehnten abgeben, fünf Jahre lang, so kämen um die 250 Millionen Euro zusammen. Das Geld solle in einen unabhängigen Fonds fließen, um daraus die Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch zu finanzieren. In all den Bereichen, wo bisher Geld fehle. Katharina Kracht ist Betroffene, sie erlitt Missbrauch in der evangelischen Kirche. Und nun stand sie in der Evangelischen Akademie Tutzing auf dem Podium.

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