Vertrag unterzeichnet:Ethik-Kurse für Technikstudenten

  • Die Präsidenten der Technischen Universität (TU) und der Münchner Hochschule für Philosophie (HfPh) haben am Montag einen Kooperationsvertrag unterzeichnet.
  • Studierende der TU können seit diesem Wintersemester alle Lehrveranstaltungen der Hochschule für Philosophie besuchen.
  • Das hochschulübergreifende Studienangebot ist Teil des Exzellenzkonzepts der TU.

Ethik und gesellschaftliche Fragen sollen stärker in die Technik- und Naturwissenschaften integriert werden: Das ist das Ziel einer neuen Kooperation zwischen der Technischen Universität (TU) und der Münchner Hochschule für Philosophie München (HfPh). Die Präsidenten Thomas Hofmann und Johannes Wallacher haben am Montag den Kooperationsvertrag für dieses neue Modell unterzeichnet. Studierende der TU können seit diesem Wintersemester alle Lehrveranstaltungen der Hochschule für Philosophie besuchen, ob grundlegende Einführungen zu großen Fragen der menschlichen Existenz oder Seminare zu konkreten ethischen Problemen.

Das hochschulübergreifende Studienangebot ist Teil des Exzellenzkonzepts der TU, die zudem auch einen eigenen gesellschaftlichen Schwerpunkt aufbaut. Mit der Hochschule für Philosophie, die vom Jesuitenorden getragen wird, habe man "eine der renommiertesten Denkschulen als Partnerin gewonnen", um ihren Studierenden eine Erweiterung ihres Bildungshorizonts zu ermöglichen, hieß es. Geplant ist, dass auch umgekehrt die Studenten der HfPh Kurse an der TU belegen können. Darüber hinaus soll es auch in der Forschung Kooperationen geben.

Ob Ingenieurinnen, Naturwissenschaftler oder Medizinerinnen: Verantwortungsvoll handeln kann laut TU nur, wer sich mit den ethischen Fragen des eigenen Fachs auseinandergesetzt und dafür auch das nötige argumentative Werkzeug hat. Zu diesen Fragen gehöre etwa, wie wir das Verhältnis von Mensch und Maschine gestalten wollen, wie eine gerechte Wirtschaftsordnung aussieht oder wo die Grenzen der Medizin liegen. Die Studierenden können frei aus dem Lehrangebot wählen, auch das Volumen ist flexibel wählbar.

Die Zusammenarbeit sei ein wichtiger Schritt, um "die gesellschaftliche Dimension tief in Lehre und Forschung der Technikwissenschaften zu verankern", sagte TU-Präsident Hofmann. Sein HfPH-Kollege Wallacher betonte, durch die Modulstudien Philosophie erhielten die TU-Studenten "das notwendige Rüstzeug für vernetztes Denken und verantwortliches Handeln", um sich den Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft zu stellen.

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