Karen Alim pickt mit der Pinzette eine Haferflocke aus einem Schraubglas und gibt sie dem Schleimpilz zu fressen. Noch ist keine Reaktion in der Petrischale zu erkennen. Physarum polycephalum bewegt sich nicht mal im Schneckentempo. Aber schon binnen einer Nacht, sagt die Biophysikerin, wird er sich über die Nahrung hermachen. Er überzieht sie mit seinem filigranen, gelben Gespinst. Dieses winzige Wesen, nicht Pflanze, nicht Tier und eigentlich auch kein Pilz, ist zu erstaunlichen Leistungen fähig. Und der intelligente Schleim, da ist sich Karen Alim sicher, wird der Wissenschaft noch ungeahnte Dienste erweisen.
Forschung:Was der Mensch vom Schleimpilz lernen kann
Lesezeit: 5 min
Karen Alim hat sichtlich Spaß daran, ihre Wissenschaft zu vermitteln. Die Biophysik ist ihre Leidenschaft: Phänomene in der Natur beobachten und dann versuchen, das Prinzip dahinter zu verstehen.
(Foto: Florian Peljak)Er gehört zu den ältesten Lebewesen der Welt, ist nicht Pflanze, nicht Tier, und kann verblüffende Dinge: Der Schleimpilz. Karen Alim ist Biophysikerin und erforscht, welche Probleme der intelligente Schleim lösen könnte. Ein Laborbesuch.
Von Martina Scherf
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Liebe und Partnerschaft
»Zeit ist ein mächtiger Faktor für Beziehungen«
Gesundheit
"Siebeneinhalb Stunden Schlaf waren mein Game-Changer"
GPT-4
Die Maschine schwingt sich zum Schöpfer auf
Musik
»Die Selbstzweifel, die uns ausmachen – die hat die Maschine nicht«
Essen und Trinken
Wie die Mehlsorte das Backergebnis beeinflusst