Der TSV 1860 wird auf eigene Kosten eine Neubewertung zum Ausbau des Stadions an der Grünwalder Straße in Auftrag geben. Das haben die Stadtspitze und der neue Präsident des Vereins, Gernot Mang, vereinbart. Damit solle „ein für alle Mal“ geklärt werden, wie viele Zuschauer bei dem bestehenden Baurecht denkbar seien, sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD).
Mang hat sich bei seinem Amtsantritt Platz für 25 000 Löwen-Fans gewünscht. Der Münchner Stadtrat hatte bereits 2022 entscheiden, das Stadion rundum zu ertüchtigen und dabei auch das Fassungsvermögen zu erhöhen, allerdings von derzeit 15 000 auf künftig 18 105 Besucher.
Die Stadt werde den Prozess der Neubewertung auf Wunsch des Vereins von Anfang an beratend begleiten, hieß es nun in einer Mitteilung aus dem Rathaus. Neben Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) solle daran auch ein Vertreter des Planungsreferats beteiligt sein. „Damit sparen wir uns extra Runden und gewinnen Zeit“, so OB Reiter.
Er und Dietl hatten sich in der vergangenen Woche mit dem neuen Vereinspräsidenten im Rathaus getroffen. Die Begegnung brachte offenbar Bewegung in die zuletzt festgefahren wirkende Situation. „Ich schätze seine zugängliche und konstruktive Art sehr“, sagte Reiter nach dem Treffen über Mang. Obwohl er noch nicht lange im Amt sei, habe er bereits eine sehr konkrete Vorstellung davon, wo es mit dem Verein hingehen soll.
Denkbar sei, dass der TSV 1860 den Ausbau im Erbbaurecht übernehme und auch die Kosten dafür trage, so Reiter weiter. Auch die Anwohner sollten frühzeitig in den Prozess eingebunden werden, etwa in Form eines Nachbarschaftsbeirats.
Auch Mang äußerte sich positiv über das Gespräch. Es habe gezeigt, dass der Verein mit der Stadt an einem Strang ziehe. „Die neue Stadionkommission und die Neubewertung sind ein starkes Signal dafür, dass wir zusammen die Zukunft der Spielstätte des Vereins am Standort Giesing konstruktiv und nachhaltig gestalten wollen.“
Sportbürgermeisterin Verena Dietl sagte, die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Verein sei ein wichtiges Fundament, um eine Stadionlösung für die Löwen zu finden, „die sportlich, wirtschaftlich und städtebaurechtlich funktionieren kann“.

