Katholische Kirche:Haus der Trauer, Haus der Hoffnung

Katholische Kirche: Seelsorge, Bildung und Gastronomie unter einem Dach: Die Erzdiözese errichtet ein trauerpastorales Zentrum.

Seelsorge, Bildung und Gastronomie unter einem Dach: Die Erzdiözese errichtet ein trauerpastorales Zentrum.

(Foto: EOM)

Mit einem trauerpastoralen Zentrum am Ostfriedhof macht die Erzdiözese Menschen aller Religionen und Konfessionen ein seelsorgerisches Angebot. Der 12,5 Millionen Euro teure Neubau soll im Frühjahr 2024 eröffnen.

Von Patrik Stäbler

Hier Tod und Trauer, dort Trost und Hoffnung: Diese Gegensätze will die Erzdiözese München und Freising im "Haus am Ostfriedhof" zusammenbringen. Seit Mai laufen die Bauarbeiten an dem schnörkellosen, hellen Neubau, der von Frühjahr 2024 an Trauernden und Ratsuchenden aller Religionen und Konfessionen offenstehen soll. "Mit dem trauerpastoralen Zentrum wollen wir an einem in München zentralen Ort von Leid, Tod und Trauer sicht- und wahrnehmbar für die Menschen präsent sein und ihnen ein seelsorgliches Angebot machen", sagt Christoph Klingan, Generalvikar der Erzdiözese. Die Unterstützung der Menschen in Zeiten von Trauer und Abschied sei "eine wichtige Aufgabe von Kirche, die es gilt, auch künftig in zeitgemäßer Weise nahe bei den Menschen zu erfüllen".

Konkret soll im "Haus am Ostfriedhof" auf knapp 1200 Quadratmetern Nutzfläche "ein moderner Ort der Seelsorge für Trauernde sowie der Begegnung" entstehen, heißt es in einer Mitteilung der Erzdiözese. Hierzu wird es im Parterre ein täglich geöffnetes Friedhofs-Café geben sowie einen Saal für größere Trauergesellschaften.

Im Obergeschoss finden sich derweil mehrere Abschiedsräume, aus denen Trauerfeiern dank moderner Technik auch per Livestream übertragen werden können. Als künstlerisches Element zieht sich durch das ganze Gebäude eine von Barbara Fuchs gestaltete Lichtsäule - als Symbol für die Situation von trauernden Menschen zwischen Dunkelheit und Hoffnung.

Die Baukosten für das "Haus am Ostfriedhof" belaufen sich laut Erzdiözese auf 12,5 Millionen Euro. Trauernde sollen dort seelsorgerische Begleitung finden - sowohl im Akutfall als auch auf dem weiteren Weg des Abschieds. Überdies sind im trauerpastoralen Zentrum Vorträge, Gesprächsrunden und Kurse rund um die Themen Tod und Trauer geplant.

Ehrenamtliche können sich als Ansprechpartner schon jetzt melden

Neben mehreren hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern sollen dort auch Ehrenamtliche als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Interessierte können sich schon jetzt unter info@hao-muc.de an die Erzdiözese wenden und sich für einen Informationsabend am 16. Januar anmelden.

Das trauerpastorale Zentrum liegt am Eingang des Ostfriedhofs an der St.-Martin-Straße - dort also, wo vor einigen Wochen auch das neue Krematorium eröffnet wurde. Nach Abschluss der Bauarbeiten am "Haus des Ostfriedhofs" werden die zwei Gebäude über einen gemeinsamen Eingangsbereich samt Vorplatz verfügen. Das direkte Nebeneinander von Krematorium und trauerpastoralem Zentrum werde es ermöglichen, die gesamte Abschiedszeremonie von der Trauerfeier über die Urnenbeisetzung bis zum Leichenschmaus an einem Tag abzuhalten, erläuterte Arndt Schulte Döinghaus, der Leiter des Krematoriums, bei dessen Eröffnung. Dies sei ein zunehmend nachgefragter Wunsch. "Damit reagieren wir auch auf die veränderte Trauerkultur."

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