Süddeutsche Zeitung

Tierpark Hellabrunn:Mehr Freiheit für die Flamingos

Die Vögel haben eine Voliere bekommen, die den Anforderungen an die artgerechte Tierhaltung entspricht. Nach sieben Monaten sind sie nun zurück in ihrem Quartier am Flamingo-Eingang.

Von Hannah Prasuhn

In den vergangenen sieben Monaten mussten die Flamingos des Münchner Tierparks ihr angestammtes Quartier verlassen und neben den Pelikanen leben. Das habe den Tieren aber gar nicht gepasst, sagt Verena Dietl, Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende des Zoos. Jetzt scheinen sich die Vögel wieder wohl zu fühlen. Am Montag wurde die neue Voliere für die zum Teil gefährdeten Vögel eröffnet. Die Tiere sind seit mehr als 40 Jahren ein Aushängeschild für Hellabrunn, einer der beiden Eingänge wurde nach ihnen benannt. Jetzt können die 95 Flamingos die Besucher wieder begrüßen.

Der Umbau des Geheges sei zur artgerechten Tierhaltung notwendig gewesen. Ein Netz über dem Gehege schütze die Tiere nun vor Füchsen oder herabfallenden Ästen, sagt Tierparkdirektor Rasem Baban. Auf der großen Insel mit einem besonderen Lehmboden können die Flamingos einfach ihre Bruthügel errichten. Die Insel ist umgeben von einer großen Wasserfläche, die aber nicht zu tief sei, damit die Flamingos noch gut darin stehen könnten. Auch sei es in der großen Voliere für die Tiere möglich zu fliegen. Dadurch kann auf das Kürzen der Schwungfedern, das die Flugfähigkeit einschränkt, verzichtet werden.

Knapp 700 000 Euro hat der Umbau laut Zoo gekostet. Aktuell befinde sich noch das Löwengehege in der Erneuerung, das Wolfsgehege sei fast fertig. Auch das Erdmännchen-Gehege habe man überarbeitet, sagt Baban. Im letzten Jahr stürzte dort eine von den Tieren selbst gegrabene Schlafhöhle ein, keines der vier Tiere überlebte. "Aber ein Restrisiko bleibt immer bestehen." Auch in der freien Wildbahn gebe es Unglücke. Mit der neuen Flamingoanlage sei nun aber auch für die Vögel ein sicheres Leben wieder möglich, sagt Dietl.

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