Süddeutsche Zeitung

Ludwigsvorstadt:Rechte Demo auf Theresienwiese vermutet

Die Grünen wollen mit einem Dringlichkeitsantrag im Bezirksausschuss den "Freedom Jam" verhindern. Die Veranstaltung soll in Telegram-Gruppen mit antisemitischen Gedankengut geplant worden sein.

Mit einem Dringlichkeitsantrag wollen die Grünen/Rosa Liste im örtlichen Bezirksausschuss (BA) eine Anti-Coronamaßnahmen-Demonstration am Samstag, 25. Juli, auf der Theresienwiese verhindern. Die Initiatorin des Antrags, Victoria von Groddeck, sagte, Recherchen hätten ergeben, dass die Demo unter dem Titel "Freedom Jam" in Telegram-Gruppen aktiv beworben werde und rechtspopulistische Redebeiträge und musikalische Darbietungen aus der rechten Szene geplant seien.

BA-Vorsitzender Benoît Blaser (Grüne) sprach von einem "Wolf im Schafspelz". Der Titel klinge nach einem hippen Musikfest, dabei gehe es um eine rechte Demo, auf der antisemitische und geschichtsrevisionistische Verschwörungstheoretiker reden und musizieren würden. Die Stadt solle den Demonstranten einen anderen Ort zuweisen.

Die Veranstaltung lehne sich mit dem Namen an die Idee des "Sommers in der Stadt" an und untergrabe so das Konzept eines offenen Zugangs der Theresienwiese als Freizeitort während dieses besonderen Sommers, begründen die Grünen ihren Dringlichkeitsantrag. Die Theresienwiese, der Palmenstrand sei bereits angelegt, solle bei "Sommer in der Stadt" für politische Veranstaltungen gar nicht zur Verfügung gestellt werden. Behandelt wird der Antrag an diesem Dienstag, 21. Juli, 19 Uhr, in der BA-Sitzung am Gärtnerplatz in der Turnhalle der Mathilde-Eller-Schule, Zugang über die Corneliusstraße 17 a.

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SZ vom 21.07.2020 / lo
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