Hausdurchsuchungen:Neue Ermittlungen gegen ehemaligen Theaterchef

Intendant Thomas Pekny (auf diesem Bild im Gerichtssaal) erhält nach seinem Freispruch deutlichen Gegenwind.

Bislang will die Staatsanwaltschaft keine Details bezüglich der neuen Ermittlungen gegen Pekny nennen: "Wir äußern uns nicht zu laufenden Ermittlungen."

(Foto: dpa)

Erst im Juli war Thomas Pekny, früherer Leiter der Komödie im Bayerischen Hof, vom Vorwurf des Missbrauchs freigesprochen worden. Doch schon während des Prozesses zeigte mindestens eine weitere Frau einen sexuellen Übergriff an.

Von Joachim Mölter

Gegen Thomas Pekny, den ehemaligen Geschäftsführer der Komödie im Bayerischen Hof, wird offenbar erneut wegen sexuellen Missbrauchs ermittelt. Anne Leiding, Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I, bestätigte auf eine entsprechende Anfrage, dass es ein neues Verfahren gebe, wollte aber keine Details nennen: "Wir äußern uns nicht zu laufenden Ermittlungen." Wie die Bild-Zeitung berichtete, seien am Wochenende Peknys Privathaus sowie Räumlichkeiten der Komödie und das Büro einer Tournee-Gesellschaft von der Kriminalpolizei durchsucht worden.

Der 69 Jahre alte Pekny war erst im Juli vom Landgericht vom Vorwurf des Missbrauchs freigesprochen worden. Die Staatsanwaltschaft hatte ihn seinerzeit angeklagt wegen sexueller Übergriffe in Tateinheit mit Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen sowie schweren sexuellen Missbrauchs widerstandsunfähiger Personen. Pekny, so lautete der Vorwurf, soll während der Oktoberfeste 2015 und 2016 in drei Fällen betrunkene Frauen angesprochen, sie mit in die Proberäume seines Theaters genommen und dort intime Fotos und Videos gemacht haben, während sie schliefen.

Die Bilder hatte eine ehemalige Lebensgefährtin Peknys auf dessen Handy entdeckt; sie hatte auch Anzeige erstattet. Der Richter erklärte in seiner Urteilsbegründung ausdrücklich: "Dies ist kein Freispruch mangels Nachweis." Es sei bloß nicht zweifelsfrei auszuschließen gewesen, dass die Frauen mit "sexuellen Handlungen einverstanden waren".

Bereits während des Prozesses hatte mindestens eine weitere Frau einen sexuellen Übergriff von Pekny angezeigt. Allem Anschein nach ist das der Auslöser für die neuen Ermittlungen gewesen.

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