Münchner Kriminalpolizei warntTelefonbetrüger versetzen Seniorin mit neuer Masche in Angst

Mit Schockanruf zur großen Beute: Organisierte Kriminelle treiben ein böses Spiel mit den Ängsten ihrer meist betagten Opfer.
Mit Schockanruf zur großen Beute: Organisierte Kriminelle treiben ein böses Spiel mit den Ängsten ihrer meist betagten Opfer. (Foto: Julian Stratenschulte / dpa)

Organisierte Callcenter-Gangster geben sich als Klinik-Mitarbeiter aus und erzählen einer alten Frau von der angeblichen Krebserkrankung ihres Sohns. In einem ähnlichen Fall gelingt der Polizei eine Festnahme.

Vor menschenverachtenden Legenden schrecken Telefonbetrüger nicht zurück. Im Gegenteil. Ihnen geht es einzig darum, ältere Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen, um ihnen viel Geld aus der Tasche zu ziehen. So erging es einer Münchner Seniorin am Dienstagnachmittag, als ein angeblicher Krankenhausmitarbeiter ihr am Telefon vorgaukelte, ihr Sohn sei an Krebs erkrankt und habe nicht mehr lange zu leben.

Einzig eine teure Behandlung in der Schweiz könne ihn retten, behauptete der Kriminelle und verlangte einen sechsstelligen Betrag dafür. Die verstörte mehr als 80 Jahre alte Münchnerin übergab schließlich etwa 70 000 Euro an einen Abholer. Erst danach telefonierte sie mit ihren Söhnen – und erfuhr, dass sie Opfer einer neuen Betrugsmasche geworden war. Das Ganze ereignete sich binnen einer Stunde im Bereich Aufleger-, Ballauf- und Anzlgutstraße im Stadtteil Ramersdorf-Perlach.

Ungefähr zur gleichen Zeit hatten Callcenter-Betrüger versucht, einen Pasinger mit einem weiteren, ähnlichen Schockanruf auszunehmen. Der Mann erkannte jedoch den Betrug und informierte die Polizei. Die konnte eine 16 Jahre alte Abholerin aus Tschechien nahe der Wohnung des Mannes festnehmen.

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